Am Mittwoch, dem 18. Juni, werden die Fünftklässler aus ganz Italien aufgerufen, den ersten Test der gefürchtetsten und bekanntesten Prüfung abzulegen: die Abschlussprüfung. Der Countdown hat begonnen, Anpfiff ist um 8:30 Uhr. 524.415 Kandidaten werden von 13.900 Kommissionen aus insgesamt 27.698 Klassen geprüft. Heute Vormittag fand die Plenarsitzung der Vorsitzenden und Kommissionsmitglieder statt, die den offiziellen Beginn der prüfungsbezogenen Arbeiten markiert. Eine komplexe Sitzung, bei der bürokratische Aufgaben zu erledigen sind, man aber auch die Klasse kennenlernt. Während der Sitzung hat jede Kommission den Beginn der mündlichen Auswahlgespräche für ihre Klassen festgelegt. Dieser beginnt voraussichtlich am 23. Juni, wird aber von jeder Schule selbst festgelegt. Außerdem wurde per Los die Reihenfolge der Aufrufe der Kandidaten anhand des Alphabets festgelegt. Abgesehen von Sonderfällen können nicht mehr als 5 Kandidaten pro Tag aufgerufen werden. die mündlichen Prüfungen dauern voraussichtlich bis Mitte Juli.

Und in diesen Stunden des bangen Wartens, der Ungewissheit und des Lernens mangelt es nicht an Themen. Gabriele D'Annunzio und Künstliche Intelligenz stehen schon wenige Stunden vor der Prüfung auf den ersten Plätzen. Unter den möglichen Themen für den argumentativen Text sticht der doppelte Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und des parallel dazu stattfindenden Todes von Hitler und Mussolini hervor, der als Ausgangspunkt für eine umfassendere Betrachtung des aktuellen weltweiten Konfliktszenarios betrachtet werden kann. Um beim Thema der aktuellen Ereignisse zu bleiben: Die Hypothese eines Themas über die Kirche bleibt angesichts des Jubiläumsjahres, aber vor allem des Wechsels auf dem päpstlichen Thron, lebendig. Auch ein Thema über Europa ist dank zweier Jahrestage nicht ausgeschlossen: 40 Jahre seit dem Schengener Vertrag und 75 Jahre seit der Schuman-Erklärung.

Zu den Sorgen, die Abiturienten beschäftigen, gehört auch die, alles andere als zweitrangige, Stressbewältigung und die Angst, nicht mitzuhalten. Ein Thema, das manche dazu veranlasst, Abkürzungen als weniger empfehlenswert einzustufen. Einer Umfrage von Skuola.net zufolge sind klassische Notizen trotz neuer Technologien und künstlicher Intelligenz nach wie vor die Favoriten der Schüler. Vielleicht, weil letztendlich die Angst, mit dem Smartphone erwischt zu werden, den Vorteil überwiegt, eine Antwort parat zu haben – vor allem, wenn das Risiko besteht, dass die Prüfung abgesagt wird. Um Angst und Sorge zu vertreiben, greifen viele Abiturienten auch auf abergläubische Riten und symbolische Gesten zurück. Spiritualität scheint eine wichtige Rolle zu spielen: Mehr als jeder Dritte gab an, sich auf Gebete, Gelübde oder Pilgerfahrten zu verlassen. 36 % der Schüler tragen an den Prüfungstagen ein Accessoire oder Kleidungsstück, das als Glücksbringer gilt. An kleinen persönlichen Ritualen mangelt es nicht: 8 % wiederholen gewohnte Gesten, die mit positiven Momenten der Vergangenheit verbunden sind, 9 % bringen einen Familiengegenstand mit starkem emotionalem Wert mit. Manche versuchen auch, neben einem Klassenkameraden zu sitzen, der „Glück bringt“ (6 %), oder auf einem „Glückstisch“ (5 %). Und schließlich gehen 4 % mit einem „gesegneten Stift“ in die Abschlussprüfung.

(Online-Gewerkschaft)

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