Müssten wir uns für den symbolträchtigen Ausdruck der vergangenen Woche entscheiden, so kämen wir wahrscheinlich zu dem Schluss, dass Donald Trumps Aussage zu seiner Strategie in Bezug auf Zölle, die wahrhaft einzigartig ist und jeglicher schlüssigen Logik entbehrt, sie alle übertrifft: „Alle rufen mich an, um mir den Hintern zu küssen …“. Ein Ausdruck, der, ohne Gefahr zu laufen, unüberlegt zu wirken, auch die Einschätzung des Tycoons zu seiner eigenen Macht zusammenfasst, die sich beinahe mit der seiner direkten globalen Konkurrenten überschneidet und diese sogar bedingt. Dies scheint also das Ausmaß der harten Linie zu sein, die der 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika verfolgt. Eine harte Linie, die sich alles in allem negativ auf sein eigenes Land auswirken dürfte, denn um die Wahrheit zu sagen: Schließlich haben die von den USA auf Drittländer weltweit erhobenen Zölle und die daraus resultierende Erhöhung der chinesischen Zölle als sogenannte Vergeltungsmaßnahme gegen amerikanische Produkte als ausgleichende Gegenmaßnahme zu einem erheblichen Zusammenbruch der Märkte beigetragen.

Die Folgen für die Realwirtschaft, die durch ein wachsendes Misstrauensgefühl ausgelöst werden, sind in ihrer ganzen Konsequenz unweigerlich spürbar. Dies gilt umso mehr, als die hektische Flut der Ankündigungen des Tycoons sozusagen die Stimmung der ergriffenen Initiativen wiederzugeben scheint. Dies gilt umso mehr, als Donald Trump selbst, nur wenige Stunden nach Inkrafttreten des Mechanismus der sogenannten gegenseitigen Zölle, diesen überraschend für neunzig Tage aussetzte. Die 10-prozentige Steuer auf alle Importe mit Ausnahme bestimmter Produkte bleibt weiterhin in Kraft, während der 25-prozentige Zoll auf Autos offenbar bestehen bleibt.

Der Punkt scheint zu sein, dass es sich für Donald Trump lediglich um eine Aussetzung der Umstände handelt, fast so, als wolle er seine Konkurrenten dazu bewegen, die Verhandlungen zu einem niedrigeren Preis fortzusetzen, um eine Vorzugsbehandlung zu erhalten. In diesem Zusammenhang erscheint die elegante und programmatische Haltung der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, bedeutsam. Wie sie selbst in den sozialen Medien verkündete, führt die Europäische Union weiterhin konstruktive Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten mit dem Ziel, einen reibungslosen und für beide Seiten vorteilhaften Handel zu erreichen, ohne jedoch zu vernachlässigen, sich auf die Diversifizierung ihrer Handelspartnerschaften zu konzentrieren und mit Ländern zusammenzuarbeiten, die 87 % des Welthandels repräsentieren und ... die Verpflichtung zu einem freien und offenen Austausch von Waren, Dienstleistungen und Ideen teilen. Damit soll einerseits die Absicht zum Ausdruck gebracht werden, sich künftig nicht mehr vollständig und monolithisch auf die USA unter Donald Trump zu verlassen, andererseits aber auch die konsequente Absicht, durch die Stärkung von Partnerschaften andere Handelsküsten zu erschließen, um nicht mehr von Washington abhängig zu sein, und andererseits, was nicht weniger wichtig ist, den europäischen Binnenmarkt durch die schrittweise Beseitigung bestehender Barrieren zu stärken. Wenn wir also eine Argumentation, auch wenn sie unfähig ist, hinsichtlich der neuen Wirtschaftspolitik des Tycoons unterstützen wollen, würden wir bedenken, dass der Präsident, wenn er durch die Einführung sogenannter „Aufwärtszölle“ die Absicht verfolgt, die US-Handelsbilanz wieder ins Gleichgewicht zu bringen, die sprichwörtliche Rechnung vielleicht auch ohne den Gastgeber hätte aufstellen können, da das China von Xi Jinping das Armdrücken mit Donald Trump nicht zu scheuen scheint und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, selbst, fest zu ihren Positionen steht, eine deutlich andere, aber mittel- bis langfristig nicht weniger wirkungsvolle Strategie zu verfolgen scheint.

Wie aus mehreren Quellen hervorgeht, ist es offensichtlich, dass die neue US-Regierung mit ihrer Haltung das Ziel verfolgt, einen positiven Einfluss auf den bedeutenden und konservativeren Teil der Wählerschaft auszuüben, der dazu beigetragen hat, Donald Trump zurück ins Weiße Haus zu bringen. Doch selbst wenn eine solche Machtdemonstration kurzfristig Bestand haben könnte, dürfte sie kein Element dauerhafter Kohärenz und Wirksamkeit darstellen, da sie sich tatsächlich wie ein Bumerang als Rückschlag erweisen und die historische Macht Amerikas in die politische Isolation führen könnte.

Giuseppina Di Salvatore – Rechtsanwältin, Nuoro

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