Sardinien investiert in seine historischen Dörfer und in nachhaltigen Tourismus. Mit einer Investition von 7,5 Millionen Euro startet die Region offiziell eine Ausschreibung, die das Gesicht vieler historischer Zentren der Insel grundlegend verändern könnte: das Projekt zur Schaffung und Entwicklung von Alberghi Diffusi (verstreuten Hotels), einem Gastgewerbemodell, das Tradition, Authentizität und Stadterneuerung vereint.

Die heute in Cagliari vom Regionalrat für Tourismus, Franco Cuccureddu, vorgestellte Ausschreibung richtet sich an lokale Behörden und kleine Unternehmen der Tourismusbranche. Ziel dieser Initiative ist es, die Tourismussaison zu verlängern, die Touristenströme zu entsaisonalisieren und den Kleinstädten wieder Leben und Arbeit zu verleihen.

„Wir wollen ein authentischeres, dezentraleres und nachhaltigeres Angebot schaffen“, erklärte Cuccureddu während der Pressekonferenz. Ihm gesellte sich ein besonderer Gast: Giancarlo Dall'Ara, Professor für Tourismusökonomie, der vor über zwanzig Jahren das Albergo-Diffuso-Modell entwickelte. Heute wird seine Idee in mehreren Ländern als Alternative zum Massentourismus übernommen .

Aber was ist ein Albergo Diffuso? Es handelt sich um ein Netzwerk von Unterkünften im historischen Zentrum, oft in renovierten Gebäuden, die gemeinsame Dienstleistungen wie Rezeption und Verpflegung bieten. Die Zimmer befinden sich in benachbarten Häusern, alle nur wenige Gehminuten voneinander entfernt, und bieten so ein immersives Erlebnis im urbanen Gefüge der Stadt.

Bei dieser Idee steht die lokale Gemeinschaft im Mittelpunkt, indem sie verlassenen Gebäuden neues Leben einhaucht und sie in wirtschaftliche und kulturelle Ressourcen umwandelt.

Die vom Regionalrat mit der Resolution Nr. 51/28 genehmigte Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen sieht zwei Finanzierungslinien vor: 2,5 Millionen Euro für lokale Behörden und 5 Millionen Euro für Kleinst- und Kleinstunternehmen im Tourismusbereich.

Jedes Projekt kann mit bis zu 300.000 Euro gefördert werden. Die förderfähigen Kosten werden zu 100 % abgedeckt. Ausnahmen gelten für Immobilienerwerb oder Renovierungskosten, die zu 25 % übernommen werden. Die Mindestinvestition für eine Förderung beträgt 100.000 Euro. Zudem müssen die Einrichtungen mindestens eine Drei-Sterne-Bewertung erreichen.

Projekte müssen sich ausschließlich in historischen Zentren (Zone A und Matrixzentren) befinden und einen maximalen Abstand von 300 Metern zwischen Rezeption und Zimmern gewährleisten.

Die Ausschreibung für Unternehmen läuft von heute bis zum 17. Oktober 2025 über die Sipes-Plattform. Die Ausschreibung für öffentliche Einrichtungen wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht, vorbehaltlich der Kofinanzierung durch das Tourismusministerium.

(Unionesarda/Fr.Me.)

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