Ohne Geld und ohne Wohnung lebt die Familie nun am Flughafen in Elmas: „Hier sind wir vier Tage lang unsichtbar“
Jhaneth Rojas Sandoval ist arbeitslos und schläft mit ihrer Mutter und ihrem Mann in der sardischen Hafenstadt. Sie alle seien Peruaner: „Wir haben nichts mehr, wir wissen nicht wohin.“ Und startet ein SOSFlughafen Cagliari-Elmas „Mario Mameli“, Ankunftsbereich. Schnelle Schritte, Koffer, die über den glänzenden Boden rollen, Umarmungen von den Zurückkehrenden und den Abreisenden. Und dann sie, Jhaneth, Aurelio und Olghita: drei Leben, schwebend zwischen den blauen Sesseln und einem riesigen Schachbrett auf dem Boden. Seit vier Tagen und drei Nächten unsichtbar.
Unsichtbar für den Vorbeigehenden, den Nachhauseweggehenden oder den auf eine neue Reise Begebenden. Und doch sind sie nun da, kampieren am Flughafen, ohne Geld, ohne Essen, ohne Ort, wohin sie gehen können. „Niemand hat uns etwas gefragt. „Wir sind gute Menschen, wir wollen nur arbeiten und ein Dach über dem Kopf haben“, sagt Jhaneth Rojas Sandoval, 46, aus Peru.
Als sie im November 2023 auf Sardinien ankam, arbeitete sie als Pflegerin in Zeddiani und wurde von einer Familie aufgenommen, die ihr mit Dokumenten und der Integration half. Doch als die alte Dame, die sie pflegte, verstarb, endete ihre Arbeit. Seitdem bin ich ständig umgezogen, auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle in Oristano, aber auch hier „wurde ich gefeuert, weil die Oma gestorben ist“. Und plötzlich steht sie plötzlich „mit nichts“ im Herzen des Flughafens von Cagliari mit ihrer Mutter Olghita und ihrem Ehemann Aurelio Panduro.
„Von einem Tag auf den anderen hat sich alles geändert“, sagt er. Seine Stimme wird leiser, als er von den ablaufenden Dokumenten spricht: Zur Erneuerung sollte er in Nuoro eintreffen. „Aber ich habe weder Geld für die Bahn noch für Essen.“ Er möchte nicht, dass seine Mutter erfährt, wie ernst die Lage ist, er möchte sie nicht beunruhigen. „Ich habe kein Glück“, wiederholt er auf Spanisch. "Ich habe Pech gehabt."
Ihr Mann Aurelio wird in wenigen Tagen nach Peru zurückkehren: „Er hat nicht genug Geld für die ganze Heimreise. So hätte es nicht laufen sollen. Ich weiß nicht mal, ob ich das Geld für die Versicherung bekomme.“
Sie und ihre Mutter werden jedoch auf Sardinien bleiben. „Wir sind fleißige, ernsthafte Leute. Wir bitten nur um eine Chance“, sagt er mit der Würde eines Menschen, der nicht um Almosen, sondern um eine Chance auf Erlösung bittet. „Bis jetzt konnte ich dank meiner Arbeit das Universitätsstudium meiner Tochter in Peru finanzieren. Ich möchte nicht, dass sie erfährt, was wir durchmachen: Wir sind gute Menschen, geduldig und haben ein großes Herz.“
Und in der Zwischenzeit werden sie auch heute noch eine weitere Nacht dort verbringen, auf den Sitzen des Flughafens, inmitten der unaufmerksamen Menge und der abfliegenden Flüge. Warten darauf, dass sich jemand endlich um sie kümmert.