Mailand und Cagliari, zwei geografisch weit voneinander entfernte Städte, die sich im Protest und in der Solidarität mit Palästina immer stärker annähern.

Es ist ein rot-blauer roter Faden, der die täglichen Sitzblockaden vor dem Dom in den letzten Tagen mit der Demonstration verbindet, die die Piazza Yenne seit über einem Monat belebt.

In Cagliari demonstrierten Aktivisten heute bereits den 35. Tag in Folge ununterbrochen. Die regelmäßige Kundgebung von 19 bis 20 Uhr soll das „ohrenbetäubende Schweigen der Welt“ zur humanitären Krise in Palästina brechen. In Mailand findet die Solidaritätskundgebung derweil seit fast fünf Monaten täglich von 18 bis 19 Uhr am Fuße des Doms statt.

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Eine Geste aus der lombardischen Hauptstadt entfachte die Begeisterung der sardischen Demonstranten: Vor dem Dom tauchte ein rot-blaues Banner mit der Aufschrift „Grandissima Cagliari“ auf.

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Zu den aktivsten Mitgliedern der Garnison von Cagliari gehört Vania Erby, die erklärt, wie die Idee entstand, das Mailänder Modell auf Sardinien zu wiederholen: „Sie machen das in Mailand schon seit fast fünf Monaten. Ich habe das Foto in den sozialen Medien gesehen und beschlossen, sie zu ‚klonen‘. Ich habe es dem Verein Sardegna Palestina vorgeschlagen, und so hat alles angefangen.“

Erby kündigte außerdem einen neuen Schritt in der Koordinierung zwischen den beiden Städten an: Am 26. Dezember wird eine Delegation aus Mailand in Cagliari eintreffen, um eine gemeinsame Initiative zu entwickeln, die nach Angaben der Organisatoren „das Bewusstsein schärfen“ und die Bewegung landesweit ausweiten soll.

„Das Ziel“, erklärt er, „besteht darin, die Präsenz auf andere italienische Städte auszuweiten. Denn entgegen der Meinung vieler ist das Leid der Zivilbevölkerung in Palästina noch lange nicht vorbei.“

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