Das traditionelle Silvesterkonzert von Nuoro findet nicht mehr auf der zentralen Piazza Vittorio Emanuele statt. Die Stadtverwaltung unter Emiliano Fenu möchte mit einer Investition von 200.000 € – je zur Hälfte aus eigenen Mitteln und regionalen Geldern – einen bekannten nationalen Musikstar engagieren und hat beschlossen, die Veranstaltung in die Via Pertini zu verlegen, eine breite Einkaufsstraße, die am Feuerwehrhaus beginnt und an den wichtigsten Einkaufszentren der Stadt vorbeiführt.

Die Entscheidung folgt einem technischen Gutachten vom 25. Juni, in dem ein beauftragter Experte die dynamischen Berechnungen für die Piazza dei Giardinetti (an deren Ende sich ein überdachter Parkplatz befindet) aktualisierte und eine maximale Kapazität von ca. 2.000 Personen festlegte. Diese Zahl wird für ein Großkonzert, das eine deutlich höhere Kapazität und großzügige Sicherheitsabstände erfordert, als unzureichend erachtet. Daher kann die Piazza Vittorio nur für kleinere Veranstaltungen genutzt werden.

Stadtplanungsrat Pino Arcuri erklärt, dass diese Entscheidung notwendig sei: „Die aktuelle Kapazität des Platzes lässt keine Konzerte mit mehr als 2.000 Zuschauern zu. Es handelt sich um eine Vorsichtsmaßnahme im Zusammenhang mit neuen technischen Prüfungen. Der Ingenieur hat von Großveranstaltungen abgeraten.“ Arcuri erinnert zudem daran, dass nach den tragischen Ereignissen auf der Piazza San Carlo in Turin, die die rechtlichen Rahmenbedingungen und Sicherheitsvorkehrungen für öffentliche Veranstaltungen grundlegend verändert haben, die Kommunen nun deutlich strengere Standards einhalten müssen, insbesondere hinsichtlich Besucherströmen, Fluchtwegen und dem dynamischen Verhalten von Bauwerken. Daher müsse jede Bewertung mit äußerster Sorgfalt durchgeführt werden. In den vergangenen Monaten seien auch andere Flächen in Betracht gezogen worden, doch die Wahl fiel schließlich auf die Via Pertini, da diese als einzige ausreichend Platz, Evakuierungswege und eine unkomplizierte Logistik für Bühnen, Fahrzeuge und Publikum biete. Die Stadtverwaltung arbeitet nun an der Fertigstellung des Ausführungsplans und des Sicherheitskonzepts, um einen stilvollen Silvesterabend zu ermöglichen – diesmal außerhalb des historischen Zentrums.

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