Eine Sondergenehmigung, um sich von seinem Sohn zu verabschieden. In der Kirche Santa Maria Maggiore in Orune, erfüllt von Trauer und Stille, konnte Pietro Contena – derzeit wegen des Mordes an Luca Goddi im Jahr 2023 inhaftiert – heute Nachmittag an der Beerdigung seines Sohnes Luigi teilnehmen, der am Freitagmorgen bei einem Hinterhalt getötet wurde.

Neben ihm standen die Mutter des Jungen, sein anderer Sohn Salvatore und seine Freundin Gonaria. Trauernde Gesichter, Händeschütteln, stille Umarmungen. Die Orune-Gemeinde stand der Familie Contena in einem tragischen Moment bei, der tiefe Wunden in einem Land, das lange von Gewalt gezeichnet war, wieder aufreißt.

Pfarrer Don Andrea Biancu nahm in Begleitung anderer Priester an der Beerdigung teil. Seine kraftvollen und bewegenden Worte hallten durch das Kirchenschiff, inmitten von Tränen und Stille: „Fürchtet euch nicht vor den Menschen, fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber nicht die Macht haben, die Seele zu töten.“

Dann taucht er in eine Realität ein, die unüberwindbar scheint: „Es ist ein Buch, das immer auf derselben Seite beginnt und nie ein letztes Kapitel hat“, sagt der Gemeindepfarrer und meint damit die lange Blutspur, die Orune seit Jahren durchzieht.

Luigis Tod ist nur das jüngste Kapitel einer Reihe von Hinterhalten und Morden, die das Land weiterhin erschüttern. Viele fragen sich heute, wie lange das noch so weitergehen wird.

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