Donald Trump zwischen Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj: Vermittler, Mediator oder Garant?
Die Rolle der Vereinigten Staaten bei Friedensoperationen und der Verlauf künftiger VerhandlungenPer restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Die Rolle könnte an diesem Punkt (die Verwendung des Konditional ist zwingend erforderlich) erheblich werden: Übernimmt Donald Trump in Bezug auf die russisch-ukrainische Frage die Rolle des „Vermittlers“ des Treffens, des „Mediators“ oder des „Garanten“ zwischen Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj? Insbesondere nach jenem 15. August 2025, der historische Bedeutung erlangen sollte: Als der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika den russischen Präsidenten in Alaska mit allen Ehren empfing, die üblicherweise den wichtigsten Staatsoberhäuptern vorbehalten sind, und ihm damit nach Jahren der Isolation de facto die volle internationale Anerkennung zurückgab, ohne jedoch die erhofften konkreten Zusagen hinsichtlich des Waffenstillstands in der Ukraine zu erhalten. Und während der Kremlchef seine Zuversicht zum Ausdruck brachte, dass Frieden erreicht werden könne, und seinerseits hoffte, dass die Europäer nicht im Weg stehen würden, schienen sich beide Präsidenten darin einig zu sein, dass es sich um einen konstruktiven Dialog handele, auch wenn noch keine Einigung über den Krieg erzielt wurde.
Es hätte mit ziemlicher Sicherheit auch nicht anders sein können: Denn die europäischen Staats- und Regierungschefs selbst (oder vielmehr die Gruppe der sogenannten „Willigen“, denn ein vereintes Europa – d. h. die Union der 27 Mitgliedstaaten – hätte sich allein durch Ursula von der Leyen mit einer Stimme äußern sollen) und der ukrainische Präsident selbst haben stets betont, dass ohne den Ansprechpartner Wolodymyr Selenskyj kein Frieden verhandelt werden könne und dass sie mit dieser Argumentation den Präsidenten der Vereinigten Staaten in diesem Punkt möglicherweise und in gewisser Weise von der Verantwortung freigesprochen hätten. Mit anderen Worten: Donald Trump scheint nach dem Treffen im August (zumindest könnte man diesen Eindruck gewinnen) die Verantwortung für das endgültige Ergebnis der Verhandlungen auf Wolodymyr Selenskyj selbst und damit auf die ihn unterstützenden „Willigen“, zu denen unter anderem Italien, Frankreich und Deutschland gehören, „abgeschoben“ zu haben (wenn man es so ausdrücken wollte).
Heute wird Selenskyj persönlich im Weißen Haus in Washington, D.C., sein, um Donald Trump zu treffen. Zunächst zu einem bilateralen Treffen und anschließend zu einem gemeinsamen Arbeitsessen mit mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs (Giorgia Meloni, Emmanuel Macron, Friedrich Merz, Keir Starmer, Alexander Stubb und Ursula von der Leyen) sowie der NATO, vertreten durch ihren Generalsekretär Mark Rutte. Russlands territoriale Forderungen sind seit langem bekannt, und was noch wichtiger ist: Sie haben sich nie geändert. Welche „Hebel“ kann die Ukraine einsetzen, um den Ansprüchen des russischen Gegners entgegenzutreten? Welche Sicherheitsgarantien kann sie bieten? Werden Donald Trump und durch ihn die Vereinigten Staaten von Amerika als „Garanten“ für die strikte Umsetzung der getroffenen Vereinbarungen fungieren? Welche Verpflichtung hat die Freiwilligeninitiative gegenüber den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union? Die Fragen sind möglicherweise gar nicht so weit hergeholt. Insbesondere, wenn die Frage der Ausweitung von Artikel 5 des Nordatlantikvertrags auf die Verteidigung der Ukraine als Diskussions- und Verhandlungsthema aufgeworfen wird. Andernfalls würde die Ukraine der NATO nicht beitreten und dennoch alle Vorteile der sogenannten kollektiven Verteidigung genießen, ohne die damit verbundenen wirtschaftlichen Belastungen zu tragen und ohne Militärstützpunkte auf ihrem Territorium zu beherbergen.
Unabhängig von möglichen Bedenken hinsichtlich der Durchführbarkeit der Initiative stellt sich die Frage, wer die Hauptlast tragen würde, wenn die USA einen höheren finanziellen Beitrag ihrer europäischen NATO-Verbündeten erhalten würden. Letztendlich könnte das heutige Treffen aufschlussreich für das Verständnis des zukünftigen Verhandlungsverlaufs zwischen Russland und der Ukraine sein, der die beiden Länder bei dem bevorstehenden Treffen, an dem auch Donald Trump teilnehmen wird, gegeneinander aufbringen wird.
Giuseppina Di Salvatore – Rechtsanwältin, Nuoro