«Tieffliegender Hubschrauber zur Zerstreuung von Antimilitaristen und durch Tränengas ausgelöstes Feuer»
Im Parlament die Interventionsmethoden der Polizei während einer Demonstration vor der Decimomannu-Basis: Ghirras Frage an Piantedosi und CrosettoVideo di A Foras
Der Hubschrauber fliegt in geringer Höhe, sehr niedrig, nur knapp über den Köpfen der Demonstranten. Tränengasgranaten werden abgefeuert: Eine davon trifft auf die Vegetation, die Feuer fängt. Die Rotorblätter des Polizeiflugzeugs fachen die Flammen weiter an.
Dieses Szenario wird in einer parlamentarischen Anfrage von Francesca Ghirra, einer Abgeordneten für Avs aus Cagliari, beschrieben. Sie bittet den Innenminister Matteo Piantedosi und seinen Verteidigungskollegen Guido Crosetto um eine Stellungnahme zu den Ereignissen am 14. Juni während einer antimilitaristischen Demonstration vor dem Stützpunkt Decimomannu.
„Etwa 300 Meter vom Eingang des Stützpunkts entfernt betraten die Demonstranten die Felder, um näher an den äußeren Rand des Luftwaffenstützpunkts heranzukommen. Doch an diesem Punkt reagierte die Polizei mit dem Einsatz von etwa zehn Tränengasgranaten“, erklärt Ghirra.
Der Linke berichtet von einer Notiz von A Foras, wonach „der Hubschrauber als Schlagstock eingesetzt wurde“. Nur durch Zufall sei es zu keinen schweren Verletzungen gekommen, so Ghirra.
Sollte sich die Rekonstruktion bestätigen, so sein Vorwurf, „würde das Geschehene einen gefährlichen Präzedenzfall darstellen, da die Polizei nach geltendem Recht bei Demonstrationen die Ordnung ohne Gewaltanwendung aufrechterhalten und der Deeskalation Priorität einräumen muss. Insbesondere darf eine Demonstration nur als letztes Mittel und im Einklang mit den Grundsätzen der Rechtmäßigkeit, Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit aufgelöst werden. Der freiwilligen Auflösung muss Vorrang eingeräumt und der Einsatz von Gewalt vermieden werden.“
Und nicht nur das: „ Die Praxis der Auflösung der Demonstrationen durch den Einsatz von tieffliegenden Hubschraubern in der Nähe von Demonstranten“, fügt der Parlamentarier hinzu, „gilt als gefährlich und ihr Einsatz ist in Italien verboten, außer in Fällen äußerster Notwendigkeit.“