Auf Sardinien herrscht scheinbar Schweigen über ein Thema, das das Leben und die Entscheidungsfreiheit jedes Bürgers betrifft: die Sterbehilfe. Der Verein Luca Coscioni, der seit Jahren für das Recht auf freiwillige Sterbehilfe kämpft, hat in allen italienischen Regionen eine Reihe von Anträgen auf Zugang zu Dokumenten gestellt, um Informationen über die von 2020 bis heute bei Gesundheitsunternehmen eingegangenen Anträge zu erhalten. Damals wurde mit dem Urteil 242/2019 des Verfassungsgerichts die Rechtmäßigkeit der freiwilligen Sterbehilfe unter bestimmten Bedingungen festgestellt. Doch während die Daten in elf italienischen Regionen veröffentlicht wurden, scheint die Reaktion der Region Sardinien negativ gewesen zu sein.

„Der Anfrage kann nicht stattgegeben werden, da den Ämtern die gewünschten Informationen fehlen.“ Mit diesen Worten hätte die Region Sardinien dem Verein Luca Coscioni geantwortet.

Und das, obwohl Piemont, Venetien, die Lombardei, die Emilia-Romagna und andere Länder mindestens 51 Anträge auf Sterbehilfe übermittelt haben. Sardinien hingegen „weigert sich, die Daten weiterzugeben und hinterlässt damit einen Schatten der Undurchsichtigkeit in einem so heiklen und wichtigen Thema.“

Diese Reaktion, die auf die öffentliche Ankündigung der Mehrheitsgruppen Sardiniens folgt, dass sie das vorgeschlagene Gesetz zum Lebensende im November 2024 unterzeichnet haben, nährt jedoch weitere Zweifel am tatsächlichen politischen Willen, sich mit der Frage der Sterbehilfe auf der Insel zu befassen. Und trotz aller Versprechungen steht die Diskussion im Plenarsaal an der Via Roma in Cagliari noch nicht an.

„Die Region Sardinien, ein seltener Fall im nationalen Panorama, antwortet, dass ihr keine Informationen über Anträge auf ärztlich assistierten Suizid vorliegen. „Das ist inakzeptabel“, sagen Filomena Gallo und Marco Cappato, nationale Sekretärin bzw. Schatzmeister des Vereins Luca Coscioni. „Die Zeit der Ankündigungen ist vorbei, jetzt brauchen wir Konkretheit. Es ist dringend erforderlich, dass die Kammer den Gesetzesentwurf auf den Weg bringt und dass die Region Transparenz bei einem Thema garantiert, das die Entscheidungsfreiheit jedes Bürgers betrifft.“

Der Verband hat sich daher entschlossen, mit einer regionalen Mobilisierung, die bis zum 13. April andauern wird, in die Offensive zu gehen, um das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen und Druck auszuüben, damit Sardinien nicht ins Hintertreffen gerät.

© Riproduzione riservata