Ein kontroverses und bitteres Foto: Ein Junge belästigt eine riesige Weihnachtskugel, reißt sie ab und trägt sie fort. Dieses Bild ist zum Symbol für einen weiteren Fall von Unhöflichkeit im historischen Zentrum von Nuoro geworden, in einer der malerischsten Ecken des alten Viertels Seuna, in der Via Le Grazie, nur wenige Meter von der gleichnamigen historischen Kirche entfernt. Der Inhaber von Panelentu, einem Geschäft, das sich seit Jahren bemüht, das Viertel durch kleine Gesten der Schönheit und Farbe zu verschönern, erzählt von dem Vorfall.

Die Weihnachtsdekoration – drei aufblasbare Bälle entlang der Straße – sollte das elegante und geschichtsträchtige Viertel verschönern. Einer der Bälle wurde jedoch gestohlen. „‚In Nuoro gibt es nie etwas‘ … wie oft haben unsere Kinder, und wir vor ihnen, das schon gesagt?“, schrieb der Ladenbesitzer in seinem Wutausbruch. „Wir müssen verstehen, in welchem Sinne es nie etwas gibt, denn es gibt so vieles zu stehlen, zum Beispiel drei aufblasbare Bälle.“ Diese Worte verbergen keine Bitterkeit, sondern verweisen auf ein tieferliegendes Problem: den Respekt vor Klischees und vor denen, die versuchen, sie zu bewahren.

„Es ist fast rührend zu sehen, wie junge Menschen – zwar im Register aufgewachsen, aber im Herzen weniger – ein Stück Farbe mitnehmen, das eine schöne, elegante Straße verschönern sollte, die aber manchmal von gewissen ‚Männern‘ entstellt wird“, resümiert er. Der Vorfall entfacht erneut die Debatte über das Zugehörigkeitsgefühl und die kollektive Verantwortung für das städtische Erbe. Kleine Gesten, wie eine Weihnachtsdekoration, mögen unbedeutend erscheinen, doch sie sind ein Zeichen der Fürsorge und Liebe zur Stadt. Wenn sie gestohlen oder beschädigt werden, ist nicht nur ein Schaufenster betroffen, sondern das gesamte Gemeinschaftsgefühl.

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