Musik gegen die Stille: Klänge und Stimmen für Palästina auch in Cagliari
Eine spontane Bewegung, die in italienischen Theatern entstand, verwandelt Kunst in eine politische Geste. Ausgehend von Florenz werden auf Dutzenden von Plätzen Menschen singen, um die Gleichgültigkeit zu durchbrechenPer restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Alles begann fast zufällig, in einem Flur des Teatro del Maggio Fiorentino und bei einem Gespräch in einer Bar. Eine Nachricht, ein WhatsApp-Austausch zwischen Musikerkollegen. Innerhalb weniger Stunden entwickelte sich aus einer Idee eine nationale Bewegung, die Künstler und Bürger unter einem gemeinsamen Motto vereint: „Musik gegen die Stille“.
Ziel ist es, mit der Kraft der Kunst dem Schweigen entgegenzutreten, das – so die Veranstalter – den Völkermord am palästinensischen Volk umgibt. Heute Abend um 18.30 Uhr wird es im Parco della Musica ein Konzert geben, um der Welt seinen Widerspruch zuzurufen.
Bei dieser Mobilisierung wird Musik zum Instrument des zivilen Widerstands und zum Symbol der Solidarität. Profis und Amateure, Orchester und Solisten, Chormitglieder und Schlagzeuger kommen aus ganz Italien zusammen, um gemeinsam gegen die Gleichgültigkeit zu spielen.
Das Repertoire wird frei, aber voller Bedeutung sein: von palästinensischen Volksliedern über Auszüge aus Mozarts Requiem – einer Hommage an die Opfer – bis hin zu „Bella Ciao“, einer Hymne an den Widerstand. Jeder Platz kann selbst entscheiden, wie er die Teilnahme ablehnt, doch die Botschaft wird dieselbe sein: das Schweigen brechen, die Untätigkeit der Institutionen anprangern, Rechte und Menschenwürde einfordern.
Auch wenn die Initiative behauptet, überparteilich zu sein, fehlt es ihr nicht an der politischen Dimension im tiefsten Sinne des Wortes: an der Polis, dem bürgerlichen Gewissen und dem Mut, Stellung zu beziehen.
Florenz ist die Stadt, in der die Initiative ihren Ursprung hatte. Von hier aus erlebte das Projekt einen explosionsartigen Aufschwung und gewann rasch an Unterstützung. Die erste Veranstaltung fand letzten Samstag auf der Piazza Santa Maria Novella statt. Am selben Tag finden Demonstrationen auch in Palermo, Turin und Cagliari statt und weiten sich dann auf Genua, Bologna, Rom, Mailand und andere Städte aus: von Neapel bis Bozen, von Sassari bis Trient.
In der sardischen Hauptstadt liegt die Organisation in der Hand von Eleonora Grasso, während dem Zentralkomitee in Florenz Namen wie Alice Parente, Clarice Curradi, Mattia Petrilli, Antonia Fino, Andrea Tiddi und Jörg Winkler angehören.