Neue Entwicklungen in der „Monte Nuovo“ -Ermittlung. Tatsächlich steckte der Schatten der Geheimdienste hinter dem Informationsleck, das vor drei Jahren die Ermittlungen der Bezirks-Anti-Mafia-Direktion und der ROS der Carabinieri zu den angeblichen Verbindungen zwischen Barbagia-Kriminalität und Wirtschaftspolitik ans Licht gebracht hätte .

Einer der Personen, die an den „Snacks“ mit einigen der 31 Festgenommenen teilnahmen, soll nach der Hypothese der DDA-Ermittler sehr enge Beziehungen zu Mitgliedern einiger Informations- und Sicherheitsbehörden gehabt haben. Verdacht auf einen „Maulwurf“ Die ersten Verdachtsmomente gegen die Anti-Mafia hatten sich durch das Abhören der Abhörmaßnahmen ergeben. Am 9. September 2020 um 9.44 Uhr hörte man den Anästhesisten Tomaso Cocco mit einem Kollegen über ein Mittagessen am 15. August sprechen, an dem beide teilgenommen hatten und das von der Polizei überwacht worden wäre: Arzt: „Übrigens , Mitte August waren wir alle unter…“ Cocco: „Alle?“ Arzt: „Darunter!“ Cocco: „Wirklich?“ Arzt: „Ja!“ Cocco: „Aber haben sie es dir gesagt?“ Arzt: „Ja, ja!“ Cocco: „Und wie haben sie es geschafft ...“ Arzt: „Äh, aus der Ferne ... eine Führungskraft ...“ Cocco: „Na ja, wir waren mit Charakteren ...“ Arzt: „Okay, ich. ..» Cocco: „...über Politik...“ Arzt: „...(kurze Pause) wir haben nichts zu verbergen...“

Bereits etwa zehn Tage zuvor hatte man belauscht, wie Cocco mit einer anderen Freundin über Snacks sprach. „Du denkst, oh!... wenn wir die DDA hinter uns gehabt hätten... all die Fotos, die sie von uns gemacht hätten (unverständlich)...». Und dann: „Oh? sogar die ROS durch Naschen ...“ Dank der Überwachung erkannten die Carabinieri, dass etwas nicht stimmte, da am 15. August tatsächlich ein „Fernbeobachtungsdienst“ eingerichtet worden war. Nicht nur. Diejenigen, die gegen die Organisation ermittelten – wie sich später nach der Blitzwelle der 31 vorsorglichen Anordnungen herausstellte – waren die DDA und die Special Operational Group, die nun den Maulwurf entdecken wollen. Der Schatten der Dienste Doch durch die Entschlüsselung der Abhörmaßnahmen konnten die Ermittler die Verbindungen zwischen Coccos befreundetem Arzt und Angehörigen der Polizei und des Sicherheitsdienstes rekonstruieren.

Das belegen einige Aufnahmen vom Februar und Juni 2020. Am 29. Februar vor drei Jahren, um 9.52 Uhr, sprach derselbe Arzt, der Monate später beim Mittagessen Mitte August über die Kontrollen berichten sollte, mit Cocco. Arzt: „...aber kommen Sie morgen nach Cossoine...“ Cocco: „Was gibt es in Cossoine?“ Arzt: „Eine Geschichte... es gibt einen Snack mit diesen Leuten, die bei den Obersten sind. Generäle... wenn Sie interessiert sind...“ Cocco: „Oberst??“ Arzt: „äh...“ Cocco: „Und warum gerade in Cossoine?“ Arzt: „Warum machen sie das dort? Sismi-Oberst eh!“ Cocco: „Nein, nein... wie?“ Arzt: „Von der Sismi...“ Cocco: „Nein, nein!“ (lacht) Arzt: „Wir brauchen sie schon... komm, tschüss: Lass uns mündlich darüber reden...“ Der Anästhesist Tomaso Cocco, der im Gefängnis landete, weil er verdächtigt wurde, ein Verbindungsstück zwischen Barbagia und Wirtschaftskriminalität zu sein, beteiligte sich nicht an den von seinem befreundeten Arzt gemeldeten „Snacks“ mit den angeblichen Exponenten der Geheimdienste. Doch die Ermittler vermuten, dass von dort aus Nachrichten über die Ermittlungen durchsickerten und dann die Verdächtigen erreichten.

Heute enden die Verhöre der 31 Empfänger von Sicherungsmaßnahmen im Gefängnis und unter Hausarrest, denen die DDA in unterschiedlicher Eigenschaft Verbrechen vorwirft, die von der Mafia-Vereinigung bis zur Geheimvereinigung reichen, aber auch Drogenhandel, Unterschlagung, Amtsmissbrauch und Korruption und nachdem er Graziano Mesina bei seinem Versteck geholfen hatte.

Francesco Pinna

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