Lebensrettende Behandlungen und Wartezeiten in der Notaufnahme: Sardinien scheitert
Behandlungen für Schlaganfälle, Herzinfarkte und verschiedene Traumata. Der Agenas-Bericht: In vielen Regionen geht es voran, aber Sizilien hinkt oft hinterher.Per restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Das Netzwerk der Notfallversorgung verbessert sich und ermöglicht rechtzeitiges Eingreifen, das Leben retten oder das Risiko und die Schwere von Schäden nach Herzinfarkt, Schlaganfall oder Trauma verringern kann. Zwar bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen sowie zwischen Binnenland und städtischen Zentren, doch die Anforderungen an die Reaktionsfähigkeit steigen insgesamt, und die Zahl der Regionen, die Spitzenleistungen erzielen, wächst. Sardinien gehört nicht dazu. Tatsächlich ist das sich abzeichnende Bild alles andere als beruhigend.
Insbesondere Kampanien konnte einen Leistungsschub verzeichnen und belegt in den wichtigsten Rankings Spitzenplätze. Dies sind die Trends, die sich aus der „ Vierten Nationalen Umfrage zur Implementierung zeitabhängiger Netzwerke“ von Agenas ergeben.
Der Bericht analysiert die Leistung von vier zeitabhängigen Netzwerken: Kardiologie, Schlaganfall, Trauma und Notfallmedizin. Im Kardiologie-Netzwerk erreichten Kampanien, Friaul-Julisch Venetien und Latium die höchste Punktzahl von 1 (auf einer Skala von 0 bis 1); die Abruzzen und Kalabrien (beide 0,63) liegen am unteren Ende der Rangliste. Sardinien belegt mit 0,75 das Schlusslicht.
Kampanien, Emilia-Romagna, Friaul-Julisch Venetien, Latium, Marken und Venetien erhalten allesamt Bestnoten für die Schlaganfall-Netzwerke, während Sardinien am unteren Ende liegt (0,27). Kampanien und Marken führen das Ranking der Trauma-Netzwerke an. Emilia-Romagna und Sardinien bilden das Schlusslicht (0,31). Kampanien, Ligurien und Marken liegen bei den Notfalldiensten an der Spitze, während Basilikata am unteren Ende liegt. In diesem Fall schneidet die Insel nicht schlecht ab: Ihr Index liegt bei 0,71 und damit im Durchschnitt.
Die Umfrage liefert auch konkrete Indikatoren für einzelne Eingriffe. So wäre es beispielsweise bei einem Herzinfarkt sinnvoll, eine Angioplastie innerhalb von 90 Minuten durchzuführen. In Italien ist dies in 56,1 Prozent der Fälle der Fall, wobei es erhebliche regionale Unterschiede gibt. Spitzenreiter ist Venetien mit 68,9 Prozent der Herzinfarkte, die innerhalb der vorgegebenen Zeit behandelt werden, gefolgt von Sardinien mit 42,3 Prozent.
Ebenso groß sind die Unterschiede bei der Behandlung des ischämischen Schlaganfalls: Eine Thrombolyse, bei der das Blutgerinnsel schnell aufgelöst werden muss, wird in Venetien in 21,2 % der Fälle durchgeführt, in Molise in 5,53 % und auf Sardinien in 14,42 %.
Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall wird in der Basilikata, der Autonomen Provinz Trient und dem Aostatal in 100 % der Fälle und in Molise in 60 % der Fälle innerhalb von 48 Stunden ein chirurgischer Eingriff zur Blutung durchgeführt.
In der Notaufnahme
67 % der Besuche in der Notaufnahme werden pünktlich erledigt, allerdings mit großen regionalen Unterschieden, die von 53 % auf Sardinien bis zu 86 % in der Basilikata reichen.
Die Analyse zeigt, dass 94 % der Patienten, die mit einem weißen Code in die Notaufnahme kommen, innerhalb der Frist von 240 Minuten behandelt werden; 80 % der Patienten mit grünem Code innerhalb der Frist von 120 Minuten; 61 % der Patienten mit blauem Code innerhalb von 60 Minuten; 35 % der Patienten mit gelbem Code innerhalb von 15 Minuten und 40 % der Patienten mit orangefarbenem Code innerhalb von 15 Minuten. Der Bericht bestätigt zudem den Trend einer hohen Inanspruchnahme der Notaufnahme, selbst bei geringfügigen Gesundheitsproblemen.
Von den 18.582.255 Besuchen in italienischen Notaufnahmen entfallen etwa 60 % auf den weißen oder grünen Code, 20,5 % auf den blauen Code, 7,25 % auf den gelben Code, 9,46 % auf den orangefarbenen Code und 2,33 % auf den roten Code.
(Unioneonline/E.Fr.)