Er erwartete nicht, dass die Polizisten sein Haus in Olbia besuchen würden, er dachte, die Agenten seien aufgrund eines Fehlers oder einer Verwaltungsaufgabe vor der Haustür angekommen. Stattdessen beschuldigt ein 65-jähriger Rentner aus Olbia, der am Freitag innerhalb weniger Minuten entdeckte, dass er bei einer Massenaktion der Postpolizei Sassari gelandet war, Online-Kinderpornografie. Eine Untersuchung, die noch andauert, aber bereits zu einem wichtigen Ergebnis geführt hat. Das Fachpersonal der Staatspolizei fand in den Geräten des Rentners etwa zweitausend Fotos von Mädchen. Nach Angaben der Anklägerin des Tempels, Claudia Manconi, würden die Bilder mit explizit kinderpornografischem Inhalt Minderjährige in sehr jungen Jahren betreffen. Der Rentner konnte keine plausiblen Erklärungen zum Vorhandensein der Fotos in seinen Geräten abgeben. Die mit Digitalkriminalität befassten Polizisten haben die Festnahme des Mannes veranlasst, der innerhalb weniger Stunden ins Gefängnis überstellt wurde.

Der Film

Die Lage des mutmaßlichen Pädophilen verschärfte sich, als die Agenten bei der Überprüfung des Speichers seiner Geräte ein Video fanden, das mit einem Smartphone im Haus des Rentners aufgenommen worden wäre. Die Bilder zeigen ein kleines Mädchen in der Duschkabine. Die Ermittler hätten vor einigen Monaten festgestellt, dass das kleine Mädchen Gast der Familie des Rentners war. In diesem Fall handelt es sich also nicht um ein aus dem Netz heruntergeladenes Video, sondern um Material, das der mutmaßliche Pädophile persönlich "produziert" hat, bei dem es um ein ihm anvertrautes Kind geht. Die Postpolizei hat bereits bestätigt, dass das Video des Kindes nicht im Netz verbreitet und nicht gezeigt oder, schlimmer noch, an andere Personen verkauft wurde.

Das Verhör

Der mutmaßliche Pädophile wurde gestern Morgen vom Ermittlungsrichter von Tempio, Claudio Cozzella, befragt. Die Verteidiger, die Strafverfolger Angelo und Jacopo Merlini, wollten keine Angaben machen. Während der Bestätigungsanhörung hätte der Mann versucht, Erklärungen zum Vorhandensein der 2000 Fotos abzugeben. Der Ermittlungsrichter bestätigte die Festnahme und ordnete Hausarrest an.

Andrea Busia

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