Auf Sardinien sind heute erneut Apotheker auf die Straße gegangen, und in ganz Italien streiken sie. Seit 11 Uhr demonstrieren Hunderte von Arbeitern in der Via Roma vor dem Regionalrat und fordern, was sie als „Grundrecht“ bezeichnen: eine Vertragsverlängerung und einen existenzsichernden Lohn.

Der von Filcams Cgil, Fisascat Cisl und Uiltucs Uil initiierte Protest richtet sich gegen Federfarma, den Verband der privaten Apothekenbesitzer, dem sie vorwerfen, sich zu weigern, über die Erneuerung des Tarifvertrags zu verhandeln.

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Diese Haltung wurde von den Gewerkschaften als „inakzeptabel“ eingestuft, insbesondere in einem Land, in dem – wie sie erinnern – die Löhne innerhalb von vier Jahren um 7,5 % eingebrochen sind, der schlechteste Wert in der gesamten Eurozone.

„In einem Land, in dem die Löhne sinken und die Einkommen steigen, gibt es immer noch diejenigen, die sich weigern, ihre Verträge zu verlängern und sich weiterhin auf Kosten öffentlicher Gelder bereichern“, prangern die Regionalsekretäre Nella Milazzo (Filcams Cgil), Monica Porcedda (Fisascat Cisl) und Cristiano Ardau (Uiltucs Uil) an. „Es ist inakzeptabel, sich auf Kosten der Arbeitnehmer und sogar mit öffentlichen Geldern zu bereichern, die nicht an diejenigen umverteilt werden, die täglich unverzichtbare Dienstleistungen erbringen.“

Laut Angaben der Gewerkschaften sind im Entwurf des Staatshaushalts 50 Millionen Euro für Federfarma vorgesehen, während deren Mitarbeiter – über zwanzigtausend in ganz Italien – seit Jahren auf eine Gehaltserhöhung warten.

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Die Mobilisierung erfolgt zu einem heiklen Zeitpunkt für den Sektor. Ab dem 1. Januar 2026 werden öffentliche und private Apotheken vollständig als Gesundheitseinrichtungen im Rahmen des Nationalen Gesundheitsdienstes (NHS) anerkannt: eine Änderung, die – zumindest auf dem Papier – die Rolle und die Verantwortlichkeiten der Apotheker erweitert. Die Gewerkschaften beklagen jedoch: „Sie erhöht die Arbeitsbelastung, nicht die Gehälter.“

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Hinter dem Tresen, so erklären sie, stehen Fachkräfte, die in kleinen Städten oder Stadtteilen, in denen das öffentliche Gesundheitssystem überlastet ist, oft die einzigen Gesundheitsdienstleister darstellen. Dennoch zählen Apothekeninhaber laut Daten des Wirtschaftsministeriums in Italien weiterhin zu den einkommensstärksten Bevölkerungsgruppen.

Daher der abschließende Appell der Gewerkschaften an die Bürger: „Unterstützen Sie den Protest: Vermeiden Sie am 6. November unnötige Einkäufe in Apotheken.“

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