Schon von Weitem sind die alten Farben der Trachten von Cabras zu erkennen: das Weiß der Hemden, das Gelb der Kopftücher und das Braun der Röcke.

Sie kommen zügig, barfuß und in zwei ordentlichen Reihen an. Ihre müden Gesichter sind schweißgebadet, voller Emotionen und ein paar Tränen. 400 barfüßige Frauen trugen heute Morgen die Statue des Santu Srabadoreddu von der kleinen Kirche San Salvatore zur Pfarrkirche Santa Maria in Cabras.

Gestern die Energie des Barfußlaufens, heute das Gebet, die Meditation und die Eleganz der Frauen. Im Morgengrauen verließen sie das Dorf und zogen die langen Feldwege des Sinis-Gebirges entlang. Insgesamt acht Kilometer, zurückgelegt mit Glauben und Hingabe. Es waren die Feuerwerkskörper, die die Ankunft des Heiligen im Dorf ankündigten.

„Mit der Rückkehr der kleinen Statue von Santu Srabadoeddu“, so Cabras' Bürgermeister Andrea Abis, „endet eine Reise des Glaubens und der Tradition, die unsere Gemeinde in diesen neun Tagen mit so viel Intensität erlebt hat. Die Frauenprozession stellt den Höhepunkt einer Feier dar, die Erinnerung und Spiritualität bewahrt, aber auch ein lebendiger Ausdruck der Identität von Cabras ist. Einmal mehr wird die Stärke unserer Wurzeln bestätigt, die in der Lage sind, sich zu erneuern und die gesamte Gemeinde um den Heiligen zu vereinen.“

Nun ist die Feier endgültig vorbei. Der Vorhang ist im alten Dorf gefallen. Die Türen der kleinen Lehmziegelhäuser, die einst zur Weizenernte genutzt wurden, wurden nach einer Woche der Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen geschlossen. Und in San Salvatore herrscht wieder Stille.

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