Die Atmosphäre ist typisch weihnachtlich. Doch in Oristano, sobald die Gesichter der beiden Componidori enthüllt sind, weht bereits der Sartiglia-Wind kräftig. Die Vorfreude auf das Turnier am 15. und 17. Februar wächst, auch weil die traditionsreiche Veranstaltung durch den Erlass des Ministerpräsidenten vom 8. Januar 2025 mit neuen Regeln zum Schutz von Reitern, Pferden und Zuschauern bei historischen und sportlichen Veranstaltungen überschattet wird.

Das Dekret des Sportministeriums priorisiert den Schutz von Tieren und Athleten und zielt darauf ab, den historischen und identitätsstiftenden Wert der Veranstaltungen zu bewahren. Speziell für die Sartiglia, wie bereits vor einigen Monaten für die Ardia di Sedilo, betrifft die umstrittenste Bestimmung die Sicherheit der Reiter. Das Dekret des Ministerpräsidenten schreibt das Tragen von Schutzausrüstung wie Helmen und Westen vor, was jedoch sofort Diskussionen auslöst : Das Tragen solcher Schutzmaßnahmen, einschließlich Masken, traditioneller Kleidung und Kostümen, erweist sich als recht kompliziert. Dieses heikle Thema wird bereits vom Sartiglia-Komitee diskutiert, das seit Wochen eine Reihe von Bewertungen und eingehenden Studien durchführt, um eine Lösung zu finden.

Die ersten Antworten werden in wenigen Wochen vorliegen, doch das Dekret des Premierministers beinhaltet auch einige Änderungen für Pferde: Nur Tiere ab vier Jahren dürfen teilnehmen. Ob es Einschränkungen für Vollblüter geben wird, ist noch unklar, das Risiko scheint aber gebannt. Weitere Änderungen betreffen den Sandboden der Rennstrecke, der von spezialisierten Technikern zertifiziert werden muss. Das Dekret sieht außerdem Doping- und Alkoholtests für die Reiter sowie die Anwesenheit eines Tierarztwagens vor – alles Aspekte, die seit Jahren zur Organisation des Turniers gehören.

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