Sie versammelten sich, Verwandte aus vier verschiedenen Generationen, um in Armungia zwei ihrer Vorfahren zu gedenken, die am 7. November 1907 in ihrem Haus in der Via Mazzini erstochen wurden.

An diesem schicksalhaften Tag kamen zwei Kohlenbrenner zu einem Raubüberfall in die Stadt, drangen durch ein kleines Fenster in ein Gasthaus ein und töteten Raimonda Campurru, 38 Jahre alt, und ihre Tochter Marietta, erst 8 Jahre alt. Eine traurige Geschichte, die vergessen schien.

Stattdessen versammelten sich rund vierzig Nachkommen der beiden Opfer in der Stadt von Emilio Lussu: Sie kamen aus Bozen, aus anderen Teilen Italiens und aus Sardinien. Viele hatten sich noch nie zuvor getroffen.

Und so war es auch eine Gelegenheit zum Erinnern und Kennenlernen. Rentner, Berufstätige, Ärzte, ein Bürgermeister und sogar einige junge Leute kamen, um Erinnerungen an eine Geschichte aus vergangenen Zeiten wachzurufen. Eine Geschichte, die auch dank eines Romans ans Licht kam, der von der 30-jährigen Urenkelin von Raimonda Campurru in der vierten Generation, Valeria Usala, geschrieben wurde. Ein 2021 bei Garzanti erschienener Band, dessen englische Übersetzung am 30. April bei Text Publishing erscheint und der im vergangenen Februar auch im Italian Cultural Institute in San Francisco vorgestellt wurde.

La lapide che ricorda Raimonda e Marietta Campurru. A destra Valeria Usala (Foto Serreli)
La lapide che ricorda Raimonda e Marietta Campurru. A destra Valeria Usala (Foto Serreli)

La lapide che ricorda Raimonda e Marietta Campurru. A destra Valeria Usala (Foto Serreli)

Anlässlich des Familientreffens feierte Don Danilio eine Messe in der Pfarrei Armungia, anschließend besuchten alle den Friedhof, wo eine Gedenktafel entdeckt wurde, um Raimonda und Marietta zu ehren, die 117 Jahre alt von zwei mörderischen Dieben in ihrem Laden überrascht wurden Warme Mahlzeiten wurden speziell für die Arbeiter in den Gerrei-Minen zubereitet. Nach der Tat flohen die Banditen mit ihrer blutgetränkten Beute. Die Frau und das Mädchen wurden stattdessen auf dem Armungia-Friedhof beigesetzt.

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