Grausame, unnötige und vor allem illegale Praktiken. Das Kupieren von Schwänzen und Ohren bei Hunden ist eine jener Gewohnheiten, die trotz Zeit und Gesetzen noch nicht vollständig verschwunden sind. In Italien sind solche Eingriffe verboten, doch leider kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen, die nicht nur bei den Tieren, sondern auch im kollektiven Gewissen eine Wunde hinterlassen.

Zweifellos (so muss man sagen) sind im Laufe der Jahre das Bewusstsein und die Sensibilität für das Wohl der Tiere gewachsen und damit auch die gesellschaftliche Verurteilung dieser Verstümmelungen. Die immer wieder auftauchenden Fälle zeigen jedoch, dass nicht jeder bestimmte überholte Überzeugungen oder Praktiken aufgegeben hat. Kaudektomien, das Kupieren von Schwänzen und Ohren, gelten heute als echte Gewalttaten, da sie Schmerzen, Stress und dauerhafte körperliche Folgen verursachen. Diese Eingriffe betreffen lebenswichtige Körperteile – Haut, Knorpel, Blutgefäße und Nervenenden – und können zu postoperativen Komplikationen, auch schweren, führen.

Sie sind gemäß Artikel 10 des Europäischen Übereinkommens zum Schutz von Heimtieren verboten, das in Italien durch das Gesetz Nr. 201 von 2010 umgesetzt wurde. Der Text ist eindeutig: „Chirurgische Eingriffe, die das Aussehen eines Heimtiers verändern oder anderen nicht heilenden Zwecken dienen, sind verboten, insbesondere das Kupieren des Schwanzes, das Kupieren der Ohren, das Durchtrennen der Stimmbänder und das Entfernen von Krallen oder Zähnen.“ Ausnahmen sind jedoch zum Schutz des Tieres zulässig: wenn der Eingriff aus gesundheitlichen Gründen oder zur Verhinderung der Fortpflanzung notwendig ist. In jedem Fall liegt die Entscheidung ausschließlich beim Tierarzt und muss im besten Interesse des Tieres und nicht des Besitzers getroffen werden. Jeder, der gegen diese Regel verstößt – sei es ein Züchter, ein Halter oder sogar ein Tierarzt – macht sich strafbar.

Trotz des Verbots unterziehen manche Hunde weiterhin Eingriffe wie die beidseitige Conchektomie, das kosmetische Kupieren der Ohren. Die am häufigsten betroffenen Rassen sind oft dieselben: Dobermann, Pitbull und Dogo Argentino. Die zugrunde liegende Begründung ist rein ästhetischer Natur: eine archaische und grausame Logik, die das Tier zu einem Accessoire degradiert und sein Leben aufs Spiel setzt.

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