Treffen Trump-Netanjahu: Steht eine Einigung zum Gaza-Plan bevor?
Bei Gesprächen mit Kushner und Witkoff wurde ein 21-Punkte-Plan entworfen. Die USA und Israel stehen kurz vor einer Einigung, die Zustimmung der Hamas fehlt jedoch noch.Per restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Bei einem neuen hochrangigen Treffen zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Vertretern aus dem Umfeld von Präsident Donald Trump ist die Aussicht auf eine Einigung zwischen den USA und Israel über einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln in den Raum getreten.
Der israelischen Zeitung N12 zufolge wurde bei der Fertigstellung des sogenannten „Trump-Plans“, einer 21-Punkte-Initiative zur Beendigung des Konflikts mit der Hamas, ein großer Schritt nach vorne gemacht.
An der Spitze der amerikanischen Delegation standen Steve Witkoff, der US-Sondergesandte, und Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn und Berater, die sich mit Netanjahu und dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, trafen.
Quellen im Weißen Haus sprachen von einer „Nähe zu einer Einigung“, stellten jedoch klar, dass eine endgültige Einigung ohne die offizielle Zustimmung der Hamas, die bisher noch nicht reagiert hat, nicht erreicht werden könne.
Während des Gipfels wurden die wichtigsten Hindernisse und möglichen Lösungen analysiert, wobei zwei zentrale Fragen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurden: die künftige Rolle der Palästinensischen Autonomiebehörde bei der Verwaltung des Gazastreifens und die Entwaffnung der Hamas .
Die von Kushner und Witkoff vorgeschlagenen neuen Formulierungen wurden Berichten zufolge von Netanjahu und Dermer begrüßt und markieren eine wichtige Übereinstimmung hinsichtlich des Inhalts des Plans.
Es bestehen jedoch weiterhin Meinungsverschiedenheiten, insbesondere hinsichtlich des Zeitpunkts und der Methoden der Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Israel befürchtet, dass die arabischen Länder im Zuge ihrer Vermittlungsbemühungen mit Trump den Fokus der USA auf eine sanftere Linie gelenkt haben und damit Israels Priorität, die Hamas ein für alle Mal zu besiegen, in den Hintergrund geraten lassen.
Premierminister Netanjahu bereitet sich unterdessen auf eine interne Konfrontation mit Mitgliedern seiner Koalition vor, insbesondere mit Wirtschaftsminister Bezalel Smotrich, dem Führer des ultranationalistischen Flügels, der weiterhin eine harte Linie vertritt. Israelischen Quellen zufolge wird Netanjahu versuchen, seine Verbündeten zu beruhigen und bekräftigen, die Lage sei unter Kontrolle, auch wenn er derzeit keine endgültigen Antworten hat.
Der gesamte Prozess war offenbar als Vorbereitung auf ein mögliches direktes Treffen zwischen Netanjahu und Donald Trump gedacht, das in den kommenden Wochen stattfinden könnte. Dieses persönliche Treffen hätte auch erhebliche politische Auswirkungen im Hinblick auf die US-Präsidentschaftswahlen 2024, bei denen der Nahe Osten voraussichtlich ein zentrales Thema im Wahlkampf der Republikaner sein wird.
(Unioneonline)