Sturm auf den emeritierten Papst Benedikt XVI., dem vorgeworfen wird, den Missbrauch eines Priesters in seiner Diözese trotz dessen nicht beendet zu haben.

Das berichtet die deutsche Wochenzeitung Die Zeit, wonach es einen außergerichtlichen Erlass des Kirchengerichts der Erzdiözese München und Freising aus dem Jahr 2016 gibt, der das Verhalten der anderen Prälaten kritisiert, die die Arbeit des Pfarrers Peter H. nicht eingestellt haben 23 Fälle des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen im Alter zwischen 8 und 16 Jahren zwischen 1976 und 1993 angeklagt.

Zu diesen hohen Prälaten, die trotz Wissen geschwiegen haben, gehört auch Joseph Ratzinger, Erzbischof von München und Freising von 1977 bis 1982.

Der emeritierte Papst und die Generalvikare "haben ihre Verantwortung gegenüber den Jugendlichen und Kindern, die ihrer Seelsorge anvertraut sind, nicht gerecht", heißt es in dem Dokument.

Im Text ist auch zu lesen, dass der Pfarrer Peter H. sich im Bistum Essen, dann weiter im Bistum München der Mißbräuche schuldig gemacht habe und Ratzinger davon gewusst habe.

"Kardinal Joseph Ratzinger hatte Peter H. in voller Sachkenntnis aufgenommen", heißt es in der Urkunde. Im Jahr 2016 beschlossen kirchliche Richter, Peter H. mit einer dreimonatigen Gehaltszahlung an die Tabaluga-Kinderstiftung zu bestrafen. Außerdem durfte er im Ruhestand das Priestertum nicht mehr ausüben. Stattdessen blieb ihm die Höchststrafe, also die Entlassung aus dem Klerus, erspart.

(Unioneonline / L)

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