Nach der Ermordung einer 28-jährigen Frau vor der Polizeistation im Vorort Agioi Anargyroi nördlich von Athen am 1. April wurden fünf Polizisten von ihrem Dienst entbunden.

Zu den suspendierten Beamten gehören der Stationskommandant und der Notrufdienstleiter, der mit dem Opfer telefonierte, als es getötet wurde.

Nach Rekonstruktionen griechischer Medien ging die 28-jährige Kyriaki Griva am Abend des 1. April zur Polizeistation, weil sie um ihr Leben fürchtete, nachdem sie ihren Ex-Partner gesehen hatte, der in der Nähe herumlungerte – der aufgrund einer einstweiligen Verfügung daran gehindert wurde, sich ihr zu nähern sein Zuhause.

Die Frau blieb acht Minuten lang in der Polizeistation Agioi Anargyroi und rief nach dem Verlassen die Notrufzentrale der Polizei an, um um ein Auto zu bitten, das sie nach Hause begleitete.

In dem Telefonat, über das griechische Medien berichteten, teilte der Telefonzentrale-Agent der Frau mit, dass „das Polizeiauto kein Taxi ist“ und dass er sie von ihrem Aufenthaltsort nicht nach Hause begleiten könne, sondern einen Streifenwagen direkt dorthin schicken könne Frauenheim.

Doch gerade als das Gespräch stattfand, holte der Ex-Partner die Frau vor dem Polizeirevier ein und erstach sie mehrmals.

Die Affäre hat in den sozialen Medien und in der Fernsehdebatte des Landes tiefe Empörung ausgelöst.

Der Leiter der Athener Staatsanwaltschaft, Antonis Eleftherianos, hat eine umfassende Untersuchung „möglicher Versäumnisse der zum Zeitpunkt der Tragödie im Einsatz befindlichen Polizeibeamten“ angeordnet.

(Uniononline/lf)

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