Er ist erschöpft, müde und sprachlos, aber wach und glücklich. Vor zweieinhalb Monaten erlitt er eine schwere Herzinfektion, die einen Notaufenthalt in der Berliner Charité erforderlich machte. In lichten Momenten in Deutschland wiederholte Manuel Desogus oft einen einfachen, aber bedeutungsvollen Satz: „Ich kann es kaum erwarten, nach Sardinien zurückzukehren.“ Ein Wunsch, der am Dienstagabend in Erfüllung ging. Der 38-Jährige, der ursprünglich aus Las Plassas stammt, kehrte endlich zu Weihnachten nach Hause zurück.

In der Familie

Eine von seiner Stieftante Ignazia Meloni organisierte Spendenaktion ermöglichte Manuels Transport per Ambulanzflug. Innerhalb weniger Tage entstand eine Welle der Hilfsbereitschaft, die über 27.000 € für seine Rückreisekosten einbrachte. Manuel wurde in Oristano aufgenommen, da, wie Meloni erklärt, „die Gesundheitsbehörde von Sanluri und der ärztliche Direktor des Krankenhauses San Gavino diese Einrichtung aufgrund ihrer Abteilung für Neurorehabilitation für geeignet hielten“. Für ihn beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt und eine neue Behandlungsphase. Die Erleichterung ist selbst in den Worten seines jüngeren Bruders Daniel Porcu spürbar: „Ich kann ihn endlich wieder umarmen und bei ihm sein. Vielen Dank für Ihre Hilfe.“

„Der Wunsch nach Solidarität, der diese Spendenaktion auslöste, war entscheidend“, betonte der Bürgermeister von Las Plassas, Andrea Lampis. Meloni stimmte dem zu: „Dank all der kleinen und großen Gesten konnten wir den benötigten Betrag aufbringen: Ohne die Hilfe der Menschen wäre Manuel noch immer dort. Viele haben sich zu Wort gemeldet, aber erst die Spender haben den Unterschied gemacht.“

Die Region

In den letzten Tagen gab das regionale Arbeitsministerium unter der Leitung von Desirè Manca in einer Erklärung bekannt, dass die Kosten für seine Rückführung übernommen werden könnten. „Ich habe mich am Tag nach Erhalt der Nachricht mit der Region in Verbindung gesetzt, um das weitere Vorgehen zu besprechen“, erklärt Meloni. „Ich habe vier E-Mails geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Manuel war zu diesem Zeitpunkt noch in Berlin.“ Angesichts der bereits durch die Spendenaktion gesammelten Summe „entschied man sich gemeinsam mit dem Konsulat, nicht länger zu zögern und den Transport für seine Heimreise umgehend zu organisieren.“ Auch Las Plassas engagierte sich: „Die Spendenaktion entsprach dem dringendsten Bedarf“, erklärt Lampis. „Angesichts dieser heiklen Situation konnten wir nicht einfach zusehen: Wir haben sofort unseren Wohnsitz gewechselt, bei der Spendenaktion mitgeholfen und uns in ständigem Austausch mit dem Gesundheitsamt von Sanluri gehalten, dem ich für seine Unterstützung danke, sowie mit den regionalen Gesundheits- und Arbeitsministerien, um alle möglichen Lösungen zu finden.“ Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: „Jetzt ist es wichtig, dass die regionalen Institutionen konkrete Maßnahmen ergreifen, um Manuel zu unterstützen. Wir werden die Familie weiterhin unterstützen und jeden Schritt erleichtern“, versichert er.

Danke

Manuel wird nun in der Einrichtung in Oristano rehabilitiert. Es wird ein langer und anstrengender Weg, aber er wird ihn im Kreise seiner Lieben bewältigen können. Ohne die Hilfe aller wäre Manuel nie wieder nach Hause zurückgekehrt. Ein besonderer Dank gilt dem Berliner Krankenhaus, „das ihm das Leben rettete, als sein Zustand als äußerst kritisch und fast hoffnungslos galt“, dem italienischen Konsulat, „das Tag und Nacht für ihn da war“, dem Bürgermeister von Las Plassas, den regionalen Behörden für ihre Beratung und „seinen beiden wunderbaren Freundinnen Michela und Patrizia, die ihm in diesen schweren Monaten beigestanden haben“, so Meloni abschließend.

Giovanni G. Scanu

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