Die Ärztegewerkschaft Anaao Assomed hat fünf sardischen Gesundheitsdienstleistern eine formelle Warnung ausgesprochen. Dies geht aus dem heute der Abgeordnetenkammer vorgelegten Weißbuch hervor, das einen dokumentierten nationalen Überblick über „die Vertragsbrüche und organisatorischen Verzerrungen bietet, die das medizinische und gesundheitliche Management im nationalen Gesundheitsdienst im vergangenen Jahr belastet haben“.

Das Dokument hebt ein zweistufiges System hervor, das durch gravierenden Personalmangel und administrative Probleme gekennzeichnet ist, welche den reibungslosen Ablauf der Dienstleistungen behindern. Die Analyse von Daten verschiedener Gesundheitsdienstleister auf der Insel offenbart wiederkehrende Probleme, die die Stabilität des Systems und das Wohlergehen der Beschäftigten gefährden.

Nicht verwendete Gelder und Zuweisungen

Anaao hebt hervor, dass in mehreren Unternehmen ein Paradoxon besteht: Während die Mitarbeiter unter Notbedingungen arbeiten, bleiben erhebliche Mittel ungenutzt. Dies trifft beispielsweise auf ASL 2 Gallura, ASL 6 Medio Campidano, ASL 8 Cagliari und das Istituto Zooprofilattico zu. Darüber hinaus werden in vielen Organisationen Stellen nicht regelmäßig neu besetzt, was schwerwiegende Folgen für Gehälter, Karrierechancen, Arbeitsorganisation und letztlich auch für die Rentenansprüche hat.

Personalmangel und Schichtnotfall

Die Personalsituation ist in Nuoro (Gesundheitsbezirk 3) besonders kritisch, wo es in den Krankenhäusern San Francesco und San Camillo di Sorgono zu gravierenden Engpässen kommt, sowie in Ogliastra (Gesundheitsbezirk 4), wo die geografische Isolation die Personalrekrutierung erschwert. Um die Schließung von Abteilungen zu verhindern, sind in diesen Gebieten der Einsatz von Ärzten auf Honorarbasis, zusätzliche Dienstleistungen und die Überschreitung der monatlichen Bereitschaftsdienstgrenze von fünf Stunden üblich geworden.

Arbeitsbeziehungen und Warnungen

Die Gewerkschaft betont, dass das Klima in mehreren Bereichen weiterhin angespannt sei. Die lokale Gesundheitsbehörde von Cagliari (ASL 8) wurde wegen gewerkschaftsfeindlicher Aktivitäten verwarnt, während die nationale Gesundheitsbehörde (AOU) von Sassari wegen der Nichtauszahlung von Leistungsprämien seit 2013 und der Stornierung von Überstundenvergütungen aus dem Jahr 2023 im Jahr 2025 verklagt wird, was zu erheblichen Nachteilen für medizinisches und pflegerisches Management geführt hat. Die AOU von Cagliari erhielt zudem eine Verwarnung an die vorherige Geschäftsführung wegen Unregelmäßigkeiten bei der Stellenbesetzung und der Vergütung.

Sicherheit am Arbeitsplatz

Obwohl viele Unternehmen angemessene Maßnahmen ergriffen haben (wie beispielsweise die örtliche Gesundheitsbehörde von Sassari), bestehen weiterhin Zweifel an der Sicherheit in der örtlichen Gesundheitsbehörde von Sassari (da keine Maßnahmen ergriffen wurden) und in mehreren örtlichen Gesundheitsbehörden (Gallura, Oristano, Sulcis, Cagliari), wo die Maßnahmen „nicht ganz ausreichend“ zu sein scheinen.

Angenehme Seite

Das Weißbuch hebt aber auch einige Beispiele für Verbesserungen im Management hervor: Nach jahrelangem Verhandlungsstillstand und Verstößen, die zu einer formellen Warnung des Sekretariats von Anaao führten, zeigt die Gesundheitsbehörde Medio Campidano (ASL) 6 unter ihrer jetzigen Leitung Anzeichen für eine Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen, obwohl kritische Probleme wie der Personalmangel in der Notaufnahme und der Kinderstation weiterhin bestehen. Auch die Gesundheitsbehörden von Nuoro, Oristano, Lanusei und Areus berichten von einer entspannten Atmosphäre zwischen den Kommissaren und den Gewerkschaften.

(Unioneonline)

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