Die Gefängnistüren haben sich für Alessandro Di Capua geöffnet, den Makler aus Nuoro, der am Dienstag unter Hausarrest gestellt wurde. Der Mann ist heute geflohen und wurde weit entfernt von seinem Zuhause, wo er eigentlich bleiben sollte, gefasst, sodass sich ihm die Türen des Badu'e Carros-Gefängnisses öffneten.

„Wenn Sie die Rechnungen nicht sofort bezahlen, werden Sie beim Finanzamt gemeldet.“ „Sie riskieren eine Inspektion, wenn Sie nicht zahlen.“ Dies sind einige der Drohungen, mit denen der Makler die betrogenen Unglücklichen dazu bewegen will, ihr Geld herauszugeben. Diesen Ansatz verfolgte der 38-jährige Alessandro Di Capua, der am Dienstag wegen schweren Betrugs, Erpressung und Identitätsbetrugs unter Hausarrest gestellt wurde.

Der Mann, der in der Versicherungsbranche tätig war, hatte sich durch seinen Beruf das Vertrauen mehrerer Opfer erschlichen, nutzte diese Position jedoch anschließend aus, um eine Reihe betrügerischer Straftaten zu begehen. Er kontaktierte sein Opfer telefonisch, wobei er die Telefonnummer unkenntlich machte und seinen Tonfall veränderte. Je nach Fall gab er sich als „Kommandeur der Guardia di Finanza“, „Vizepräfekt“ oder „Beamter der Steuerbehörde“ aus und verlangte Geldbeträge, die ihm über den verhafteten Makler zugestellt werden mussten, um schnell und ohne weitere „Verärgerungen“ die Lage klären zu können.

Unter den Betrogenen befindet sich auch ein Priester. Eine erste Schätzung der von der Person unrechtmäßig erlangten Summen liegt derzeit auf Grundlage der bisherigen Ermittlungen bei rund 100.000 Euro. Es gab viele betrügerische Methoden, um an Geld von verschiedenen Personen zu gelangen. Zunächst wurde dem Kunden der Abschluss von Versicherungen vorgeschlagen. Der unterzeichnete Vertrag wurde jedoch nicht an die Versicherung übermittelt und die vom Kunden gezahlten Beträge wurden vom Betrüger einbehalten.

Im Gespräch mit dem Kunden versuchte der Makler, Informationen über das Bestehen offener steuerlicher, zivil- oder strafrechtlicher Verpflichtungen des Kunden einzuholen. In diesen Fällen, insbesondere bei besonders gefährdeten Personen, kontaktierte der Festgenommene die unglückliche Person telefonisch und verschleierte dabei seine eigene Telefonnummer. Bisher wurden nur wenige Menschen betrogen, doch den Ermittlern zufolge könnte es noch viel mehr sein.

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