Mit dem Staatsanwalt wurde eine Vereinbarung über dreieinhalb Jahre Haft unter Hausarrest getroffen. Damit schloss die 56-jährige Finanzberaterin Elisabetta Toro gestern Morgen vor Gericht das Verfahren wegen schweren Betrugs ab. Der Vorwurf lautete auf eine Reihe mutmaßlicher Betrügereien zwischen 2019 und 2021. Am Ende der Anhörung hielt das Gericht das von ihrem Verteidiger Riccardo Floris und Staatsanwalt Giangiacomo Pilia vereinbarte Strafmaß für angemessen.

Die Geschichte

Im Ermittlungsverfahren erklärte die Angeklagte dem Richter, sie leide seit Jahren an einer Spielsucht und benötige deshalb Geld. Elisabetta Toro unterstützte alle Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, erklärte jedoch, ihr Partner – gegen den ebenfalls ermittelt wurde – habe nichts von den Vorfällen gewusst. In der Vergangenheit war die Frau zudem Opfer einer Reihe von Einschüchterungen und Brandanschlägen geworden. Der Finanzberaterin wurden verschiedene Betrugsvorwürfe vorgeworfen: So soll sie im Oktober 2019 eine Frau um rund 20.000 Euro betrogen haben; wenige Monate zuvor soll sie von einem anderen Anleger 28.000 Euro erbeutet haben. Zwischen April 2019 und Oktober des Folgejahres soll sie einem Paar 13.000 Euro und im Januar vor drei Jahren einer Frau weitere 9.000 Euro gestohlen haben. Er soll einer anderen Frau einen Kredit in Höhe von 12.504 Euro vermittelt haben, nachdem er zuvor 5.000 Euro angefordert hatte, die er durch Aufladen von Prepaid-Karten erhalten hatte. Im Jahr 2020 soll er zudem einen weiteren Kredit in Höhe von 2.700 Euro von einem anderen Investor erhalten haben. Die Liste der Vorwürfe enthält jedoch auch eine Reihe weniger schwerwiegender Betrügereien.

Die Untersuchungen

Zwischen August 2017 und September 2021 überwachten Beamte der Finanz- und Wirtschaftspolizei der Guardia di Finanza Aufladungen von Toros Karten in Höhe von 168.165 Euro, Bareinzahlungen und Überweisungen auf das Konto ihres Partners in Höhe von 124.465 Euro sowie Abhebungen der Verdächtigen in Höhe von 294.872 Euro.

Nachdem die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen hatte, beschloss Verteidiger Riccardo Floris, Staatsanwalt Pilia einen Vergleich vorzuschlagen, der alle Anklagepunkte abdeckte. Die Personen, die sich betrogen fühlten, reichten bei mehreren Anwälten Zivilklagen ein und forderten, dass der Vergleich aufgrund einer Wiederholungstat nicht akzeptiert werde.

Doch am Ende der Anhörung am gestrigen Morgen entschied der Richter, dem Antrag auf eine dreieinhalbjährige Haftstrafe stattzugeben und damit den Vorwurf der Rückfälligkeit fallen zu lassen. Elisabetta Toro durfte ihre Strafe unter Hausarrest verbüßen.

Den Geschädigten bleibt weiterhin die Möglichkeit, zivilrechtlich Schadensersatz zu fordern und so zu versuchen, das Geld zurückzuerhalten, um das sie die Frau angeblich durch letztlich ergebnislose finanzielle Angebote betrogen hat.

Francesco Pinna

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