Falsches Telemarketing. Das sind Anrufe von Nummern aller Art und aus allen Ländern, die immer unerwünscht sind und Verträge auf der Grundlage oft irreführender Informationen vorschlagen.

Diese Praxis hat die Wettbewerbs- und Marktbehörde dazu veranlasst, auch dank der Ermittlungstätigkeit der Guardia di Finanza sieben Ermittlungsverfahren gegen Callcenter-Unternehmen einzuleiten, die den Abschluss von Verträgen im Energiesektor fördern – Action Srl, Fire Srl, J.Wolf Consulting Srl und Noma Trade Srl.   – und im Telekommunikationssektor – Entiende Srl, Nova Group Srl und My Phone Srl.

Ziel der Intervention der Kartellbehörde ist die Bekämpfung des Phänomens des unlauteren Telemarketings, das der Behörde wohlbekannt ist. Wie es in einer Mitteilung heißt, erhält sie „täglich zahlreiche Beschwerden über Telefonanrufe zum Abschluss von Verträgen auf der Grundlage irreführender Informationen“.

Die an den Ermittlungen beteiligten Callcenter sollen Verbraucher kontaktiert und ihnen die Aktivierung von Energie- und Telefonverträgen vorgeschlagen haben. Dabei hätten sie irreführende Angaben zur Identität des Anrufers, zum Thema des Anrufs und zur wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit der angebotenen kommerziellen Angebote gemacht. Darüber hinaus wurden häufig mit der sogenannten CLI-Spoofing-Technik verschleierte Nummern verwendet, die eine Manipulation der Telefonnummernkennung ermöglichen. Die Methoden des Telemarketings sind vielfältig, doch allen gemeinsam ist die Übermittlung intransparenter und irreführender Informationen.

Im Energiesektor zeigt sich, dass sich Telefonanbieter häufig als Mitarbeiter des Stromversorgers oder von Regulierungs- und Kontrollbehörden ausgeben und die angewandten Tarife als ungünstig bezeichnen. In anderen Fällen lägen technische Probleme oder Schwierigkeiten bei der laufenden Umstellung vor, die den Abschluss eines neuen Liefervertrages erforderlich machen würden.

Im Telekommunikationsbereich hingegen werden bei Telefonaten – um den Verbraucher zum Wechsel des Anbieters zu bewegen – falsche Hinweise auf Leistungseinbußen auf der Leitung oder drohende Preiserhöhungen des Dienstes durch den Anbieter des Angerufenen gegeben. In anderen Fällen werden Verbraucher dazu verleitet, ein neues Angebot (bei einem anderen Anbieter oder sogar bei ihrem bestehenden Vertrag) zu aktivieren, nachdem ihnen besonders günstige Vertragsbedingungen angeboten wurden, die sich dann aber als falsch herausstellen.

Gestern wurden in Zusammenarbeit mit der Sondereinheit der Guardia di Finanza Inspektionen in den Büros der an der Untersuchung beteiligten Unternehmen durchgeführt.

Enrico Fresu

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