Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat die Anklage gegen Daniela Santanchè und zwei weitere Personen, darunter den Partner des Ministers Dimitri Kunz, sowie gegen zwei Unternehmen im Visibilia-Fall wegen angeblich schwerem Betrug gegen das INPS bei der Verwaltung der Registrierkassenintegration in der beantragt Covid-Zeit. Gegen den Vertreter der Fratelli d'Italia wird ebenfalls wegen falscher Buchführung und Insolvenz ermittelt.

Die Geschichte dreht sich um die Visibilia-Mitarbeiter, die in Zeiten des Covid-Notstands zu Null-Stunden-Entlassungen gezwungen wurden und vom Staat mit öffentlichen Hilfen der Regierung Conte 2 bezahlt wurden, die aber – den Ermittlern zufolge – weiter arbeiteten.

Nach Angaben der Mailänder Richter hätte Santanchè Mittel für 13 Mitarbeiter von Visibilia Editore beantragt, obwohl diese inzwischen weiterhin in seinem Unternehmen arbeiteten: Auf diese Weise wären zu Unrecht 20.117 Stunden Abfindungszahlungen erwirkt worden insgesamt 126.468 Euro, die von INPS von Mai 2020 bis Februar 2022 beantragt und erhalten wurden.

Die Mitteilung über den Abschluss der Ermittlungen wurde Santanchè am 12. März letzten Jahres von der Mailänder Staatsanwaltschaft in seiner Eigenschaft als CEO der beiden Unternehmen zugestellt, die er dann an seinen Partner Dimitri Kunz D'Asburgo übergab, der sein Nachfolger bei Visibilia war Editore und an Paolo Giuseppe Concordia als externen Mitarbeiter der beiden Unternehmen mit Personalmanagementfunktionen.

Auch die beiden Unternehmen Visibilia Editore und Visibilia Concessionaria wurden auf der Grundlage des Gesetzes über die Verwaltungsverantwortung von Unternehmen untersucht.

(Unioneonline/vl)

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