Chiara Ferragni, Duell vor Gericht mit Safilo nach Vertragsauflösung: eine Klage im Wert von 5,9 Millionen
Nach dem Pandoro-Gate zieht sich der Brillenkonzern zunächst aus den Verträgen zurück und fordert dann eine millionenschwere Entschädigung. Fenice antwortetChiara Ferragni (Ansa)
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Eine von Safilo eingereichte Schadensersatzklage in Höhe von 5,9 Millionen Euro gegen Chiara Ferragnis Fenice Srl, nachdem der Brillenkonzern nach dem Pandoro-Gate beschlossen hatte, den Lizenzvertrag mit der Influencerin im Dezember 2023 zu kündigen. Daraufhin bestritt Fenice selbst die Rechtmäßigkeit des Rücktritts und forderte von Safilo 3,65 Millionen Euro für „fällige Beträge“. Hinzu kamen das Mediationsverfahren mit Venetian Swinger International, dem Lizenznehmer der Bekleidungslinie, der Schadensersatz „für angeblichen Image- und Umsatzschaden“ forderte, der Rückzug des Pharmaunternehmens Angelini aus dem Lizenzvertrag für die Parfümlinie und der neu ausgehandelte Vertrag mit dem Partner der Kinderlinie, Monnalisa Spa (der dann trotzdem dessen vorzeitige Kündigung plus Entschädigung forderte).
Dies ist die von Radiocor rekonstruierte Liste der Rechtsstreitigkeiten, die aus den Unterlagen der Berufung hervorgehen, mit der der Partner Pasquale Morgese das Mailänder Gericht auffordert, die Versammlungsbeschlüsse von Fenice Srl zu Bilanzen und Rekapitalisierung für nichtig zu erklären.
In der Passage, mit der Morgeses Anwälte die ihrer Meinung nach überhöhte Höhe des Risikofonds anfechten, werden auch die potenziellen Streitigkeiten erwähnt, die Fenice im vergangenen Februar noch belasteten (eine Liste wurde den Aktionären bei der letzten Hauptversammlung vorgelegt). Am belastendsten ist der Konflikt im Zusammenhang mit der Safilo-Gruppe, mit der ein Lizenzvertrag für die Marke Chiara Ferragni im Brillenbereich sowie ein paralleler Vertrag für Werbedienstleistungen bestanden.
Im Dezember 2023 kündigte Safilo nach dem Eingreifen der Wettbewerbsbehörde im Fall Pandoro seinen einseitigen Rückzug aus beiden Vereinbarungen an (in einer Mitteilung sprach man damals von einem „Verstoß gegen vertragliche Verpflichtungen“ durch den Influencer). Einige Monate später, im Mai 2024, reichte der Brillenkonzern in Mailand Klage ein und forderte eine Entschädigung in Höhe von 5,9 Millionen Euro. Fenice und Sisterhood (Ferragnis Holdinggesellschaft) hielten den Rückzug für unrechtmäßig und argumentierten stattdessen, dass die von Safilo angeführten Vertragsklauseln allgemeiner Natur und in diesem speziellen Fall nicht anwendbar seien. In seiner Gegenklage forderte Fenice daraufhin selbst die Kündigung des Vertrags wegen Vertragsbruchs sowie Schadensersatz für nicht eingezogene Lizenzgebühren und Imageschäden in Höhe von insgesamt 3,65 Millionen Euro. In diesem konkreten Streitfall schätzt Fenice das Risiko einer Niederlage in Höhe von etwa 1,8 Millionen Euro als „möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich“ ein.
(Online-Gewerkschaft)