Geschichten zur Sorge für die Menschheit
Oscar Farinetti erklärt, warum Essen nicht nur sättigt, sondern auch heiltPer restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
In der Antike war Essen den Göttern heilig. In den Bauernfamilien der Vergangenheit war es der Lohn für die harte Arbeit, der nicht nur das Überleben garantierte, sondern auch die Grundlage jeder Gemeinschaft bildete. Der leere Bauch und der Hunger waren Sinnbilder für alles, was dem Menschen den Geschmack und die Freude am Dasein verwehrte. Es ist kein Zufall, dass das Teilen von Brot und vielleicht auch etwas Essen das stärkste Zeichen der Gastfreundschaft war, eine religiöse Geste, da es Bindungen schuf.
Oscar Farinetti, Schriftsteller, Unternehmer, Liebhaber von allem, was mit Essen zu tun hat, schreibt in seinem neuesten Buch „Haben Sie gegessen?“ (Slow Food editore, 2025, Euro 19,80, S. 272) bietet uns eine neue Reihe von Geschichten, in denen Lebensmittel, von den edelsten und raffiniertesten bis zu den spartanischen und einfachen, Elemente der Pflege für Männer und Frauen sind, ein Zeichen der Leidenschaft und Beziehung, ein Moment des Teilens.
Ausgangspunkt und Inspiration sind die Fotografien von Bruno Murialdo, Aufnahmen, die es Farinetti ermöglichen, sich seiner Vorstellungskraft zu öffnen und sich der Welt der Fantasie und des Geistes zu öffnen, um das weite, für das Auge unsichtbare Universum zu entdecken, das sich hinter jedem Bild verbirgt. Und so kleine und große Geschichten erzählen können, Ereignisse berühmter und unbekannter Menschen, Krieg, Liebe, Träume. Michelangelo Pistoletto, Umberto Eco, Gianni Vattimo, Giovanni Treccani, aber auch die alten Männer von Langa, die „erotische“ Küche von Cesare, einer der vielen, die sich an den Herd setzten, eine Kellnerin, die von Marylin Monroe träumte: die Feder des Autors deckt historische Fakten und Episoden aus dem alltäglichen Leben ab und liefert uns leidenschaftliche Geschichten und originelle Porträts.
Das Buch basiert auf Leidenschaft und Neugier für die Menschheit sowie auf der Erkenntnis, dass Einsamkeit und Gleichgültigkeit versiegen, während Worte und Aufmerksamkeit die Stimmung heben und Schmerzen lindern. Hinzu kommt die feste Gewissheit, dass man, wie schon die Alten sagten, „bei Tisch nicht alt wird“, denn Essen und Geselligkeit geben Leben und Energie. Und das leichte und heitere Bewusstsein, wie wahr Elsa Morantes berühmter Ausspruch ist, wonach der einzige wahre Satz der Liebe lautet: „Hast du gegessen?“.