Ein intimer „Werther“, der die Gemeinde Sassari bewegt
Ovationen für den Tenor Francesco Demuro und die Mezzosopranistin Egle WyssPer restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Die Leiden des jungen Werther. Die Arbeit des Tenors Francesco Demuro, der zwischen La Fenice di Venezia für Verdis „La Traviata“ und Massenets Oper im Comunale di Sassari wechselt. Die Anpassungsfähigkeit des Regisseurs Stefano Vizioli und der Besetzung, die aufgrund der Blockierung der Brandschutztür auf die auf der Bühne geschaffene Szenografie verzichten und im Proszenium agieren mussten.
In der Notlage war die Operation ein großer Erfolg, denn der „Werther“ des französischen Komponisten (inspiriert von Goethes Text) ist ein sehr intimes Werk, das sich am Ende gut für eine minimalistische, aber wirkungsvolle Inszenierung mit der Brandschutztür als Sichtschutz eignet für Projektionen und aus „Blatt“ für Buchstaben.
Die Sänger und das Orchester sind aufgerufen, das Liebesdrama musikalisch zu „bewegen“. Das emotionale Crescendo des dritten und vierten Aktes bewegte das Publikum und führte zu verdienten Ovationen für die beiden Protagonisten.
Dem Portotorrese-Tenor Francesco Demuro gelingt es großartig, einen Werther darzustellen, der das gesamte Spektrum der Gefühle durchquert, und das auch stimmlich. Wir wussten bereits um seine Helligkeit in den hohen Tönen, die Reife zeigt sich in den Halbtönen, in der Emission, die stets kontrolliert und den psychologischen Variationen des Protagonisten unterworfen ist.
Als Charlotte steht ihr die Litauerin Egle Wyss zur Seite, eine Mezzosopranistin mit wunderschönem Timbre, die im richtigen Moment emotional transportiert. Eine schöne „Entdeckung“ für das Sassari-Publikum, auch wenn es sich um einen international etablierten Künstler handelt.
Bei den Nebencharakteren steht Ilaria Vanacore sowohl gesanglich als auch schauspielerisch im Mittelpunkt der Rolle der Sophie, Charlottes jüngerer Schwester. Die Besetzung komplettiert durch Andrea Porta (Le Bailli), Domenico Balzani (Albert) und fünf Kinder sowie der Kinderchor unter der Leitung von Salvatore Rizzu beleben die Szene.
Zum Auftritt des de Carolis-Orchesters, das Maestro Daniele Agiman mit sicherer Hand dirigiert hat, genügen Demuros spontane Komplimente am Ende der Aufführung.
Letzte Anmerkung: Eine suggestive Idee, das Werk mit einer inzwischen betagten Charlotte im Rollstuhl zu eröffnen und zu schließen, die sich an diese unglückliche Liebe erinnert, gut dargestellt durch die Hände der beiden Protagonisten, die einander entgegenstrecken, aber distanziert bleiben und sich nie berühren , ein Symbol einer Liebe, die in ihrer Reinheit vollkommen, aber physisch unvollständig ist.