Ein hartes Vorgehen gegen Migranten, Kinderbanden und Zwangsräumungen: Der neue Sicherheitsgesetzentwurf erreicht den Ministerrat.
Die Liga drängt, und Salvini verstärkt seine Bemühungen. Es wird an einem Gesetz gearbeitet, das die Selbstverteidigungsrechte von Polizeibeamten stärkt.Chigi-Palast (Ansa)
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Die Lega drängt, das Innenministerium zeigt sich aufgeschlossen, und der Quirinal beobachtet die Entwicklungen genau. Ein neues Sicherheitsdekret wird dem Ministerrat in Kürze vorgelegt. Vizepremier Matteo Salvini treibt die geplanten Maßnahmen voran: allen voran schnellere Räumungen besetzter Wohnungen, ein hartes Vorgehen gegen Familienzusammenführungen von Migranten und ein Vorgehen gegen Kinderbanden. Der Polizeipräsident hat die Familien von Kindern unter 14 Jahren, die Straftaten begehen, gewarnt. Auch ein verbesserter Schutz für Polizeibeamte, einschließlich erweiterter Selbstverteidigungsrechte, wird erwogen. Ziel sei es, so die Lega, „den Schutz von Bürgern und Strafverfolgungsbehörden zu erhöhen“.
In den kommenden Tagen wird es Gespräche mit den anderen Parteien der Mehrheit geben, um einen gemeinsamen Text zu finalisieren. Salvini gab bekannt, dass er sich bereits mit Innenminister Matteo Piantedosi beraten habe. Zwangsräumungen stehen daher im Vordergrund. Eine Bestimmung im vorherigen Sicherheitsdekret hatte die Rückgabe illegal besetzter Immobilien an ihre rechtmäßigen Eigentümer durch zügige Räumungen durch die Strafverfolgungsbehörden bereits beschleunigt, beschränkte den Anwendungsbereich dieser Maßnahme jedoch auf Hauptwohnsitze. Ziel ist es nun, die Maßnahme auf alle anderen Immobilien im Besitz von Bürgern auszuweiten. Ebenfalls zur Debatte steht der Vorschlag der FdI, ein Sonderverfahren einzuführen, das den Einsatz eines Gerichtsvollziehers für Zwangsräumungen ermöglicht.
Eine neue Behörde, die Räumungsvollstreckungsbehörde, würde die Angelegenheit verwalten. Sie wäre dem Justizministerium unterstellt und Vermieter könnten sich direkt an sie wenden. Bezüglich Migranten ist eines der Ziele, die Möglichkeit der Familienzusammenführung auf Ehepartner und minderjährige Kinder zu beschränken. Erwachsene Kinder und andere Verwandte wären somit ausgeschlossen. Die Lega setzt sich außerdem für eine punktbasierte Aufenthaltserlaubnis ein. Für jede Straftat, die ein Ausländer begeht, würden Punkte abgezogen, um so die Rückführung zu erleichtern. Ein weiteres Problem, das mit der Maßnahme angegangen werden soll, sind Kinderbanden – Gruppen sehr junger Menschen, die oft im Zentrum von Straftaten in Städten stehen. Bei Straftaten von Kindern zwischen 12 und 14 Jahren wird der Polizeipräsident die Eltern des Minderjährigen verwarnen. In den schwersten Fällen werden die Eltern mit einer Geldstrafe belegt.
Der Plan sieht außerdem vor, Delikte wie Diebstahl und Taschendiebstahl von Amts wegen zu verfolgen – also ohne Anzeige eines Opfers. Diese Praxis der Strafverfolgung von Amts wegen wurde durch die Reform von Cartabia abgeschafft. Die Lega setzt sich zudem seit Langem für eine „finanzielle Garantie“ ein, die Organisatoren von risikoreichen Demonstrationen im Voraus hinterlegen müssten, um eventuelle Schäden der Teilnehmer abzudecken. Innenminister Matteo Piantedosi betonte seinerseits die Notwendigkeit, den Schutz der Strafverfolgungsbehörden zu stärken . Dies gilt insbesondere für uniformierte Einsatzkräfte, die eingreifen, beispielsweise indem sie Kriminelle verletzen oder töten und automatisch in das Verdächtigenregister aufgenommen werden.
„Die allgemeine Stimmung“, erklärte der Innenminister, „ist weitverbreitete Empörung angesichts höchst paradoxer Fälle: Ein Polizist tut seine Pflicht und riskiert dann nicht nur sein Leben, sondern gerät auch noch ins Visier von Ermittlungen und Untersuchungen.“ Eine „diskriminierende“ Maßnahme zur Verhinderung der automatischen Registrierung als Verdächtiger war bereits in der Vergangenheit erwogen worden. Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit des Vorhabens hatten die Regierung jedoch ausgebremst. Nun wird an einem Gesetz gearbeitet, das das Recht auf Selbstverteidigung für Polizeibeamte stärken soll.
(Unioneonline)
