Italien schenkte der Welt die Noten, die vor etwa einem Jahrtausend ein Mönch, Guido von Arezzo, erfunden hatte. Und dann gregorianischer Gesang, Renaissancemusik, die großen Meister des Barock, um zum Melodram des 19. Jahrhunderts zu gelangen. Trotzdem findet Musikunterricht in der Schule keinen Platz. Alles läuft auf ein paar kurze Hinweise auf die Geschichte der Musik hinaus, die in Geschichts- und Literaturlehrbüchern verbannt sind, und, wenn man Glück hat, auf einige Begriffe über Flöte und Gitarre, die man in der Mittelschule flüchtig gelernt hat. Das Ergebnis ist, dass für die meisten von uns die Musik und vor allem alle Mechanismen, die sich um eine Aufführung drehen, ein Rätsel bleiben. Vielleicht hören wir seit Jahrzehnten jedes Jahr das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker in Wien, ohne jedoch genau zu verstehen, wie ein Orchester funktioniert oder was ein Orchester eigentlich ist.

Zu Hilfe kommt uns der Komponist Nicola Campogrande mit seiner „Reise in die Mitte des Orchesters“ (BUR Rizzoli, 2023, S. 176, auch E-Book), einem agilen „Handbuch“, das uns zur Entdeckung des Kleinen führt und große Geheimnisse, die sich um klassische Musik drehen. Eine Reise, die von Campogrande, die von Fragen ausgeht, die wir uns vielleicht schon tausend Mal gestellt haben, ohne jedoch unsere Neugier zu stillen: Aber wer ist Teil eines Orchesters? Welche Rolle spielen die verschiedenen Tools und wie lassen sie sich miteinander kombinieren? Was macht ein Dirigent und wie leitet er Musiker? Doch woher wissen die einzelnen Mitglieder eines Orchesters auswendig, welche Rollen sie spielen müssen? Aber auch ganz einfach: Wie blättert man beim Lesen einer Partitur um, ohne die Hände vom Instrument nehmen zu müssen?

La copertina del libro
La copertina del libro
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Nicola Campogrande beantwortet all diese Fragen (und viele mehr) und zeigt uns, was in der „Orchester-Eigentumswohnung“ vor, während und nach einem Konzert passiert. Darüber hinaus erzählt es uns von der Entwicklung der Orchesterformationen im Laufe der Zeit , erklärt die Mechanismen, mit denen Musiker zum Aufbau kollektiver Harmonie beitragen, und enthüllt Geheimnisse und Hintergründe der beliebtesten Konzertstücke. „Journey to the Center of the Orchestra“ erweist sich somit nicht nur als nützliches Werkzeug für Wissen und vertieftes Studium, sondern auch als Hörführer für Neugierige und Leidenschaftliche, ein Band, um bewusster in die Wunder der Orchestermusik einzutauchen Weg. Denn wie der Autor erklärt: „Die Schönheit, die Emotion, die Überraschung, die Aufregung, die Freude, die ein von einem Orchester gespieltes Stück auslöst, sind wertvolle Geschenke; und ein bewussteres Zuhören kann sie vervielfachen, polieren, intensiver machen.“

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