Gaza im Ausnahmezustand: Auch Benzin fehlt, die Leichen der Opfer werden auf Esel verladen
Keine Autos mehr auf den Straßen und Krankenhäuser liegen auf den KnienPer restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Der sechzehnte Tag des Krieges und Khan Yunes, die Stadt südlich von Gaza, scheint in eine Zeit zurückgekehrt zu sein, in der Autos auf den Straßen eine ziemlich seltene Sache waren. Im gesamten südlichen Gazastreifen stehen weiterhin Autos mit leeren Tanks: Tankstellen haben kein Benzin mehr zu verkaufen. Und eine weitere Folge ist der dramatische Notfall in Krankenhäusern, wie zum Beispiel im örtlichen Krankenhaus in Shuhada, wo am Morgen nach einem neuen israelischen Bombenangriff viele Tote und Verletzte eintrafen.
Die leblosen Leichen wurden auf dem Parkplatz eingesammelt und da in der Leichenhalle kein Platz vorhanden war, bat das Krankenhaus die Familienangehörigen, ihre Angehörigen so schnell wie möglich zur sofortigen Beerdigung abzuholen. Aber jetzt haben in Khan Yunes nur noch wenige Menschen Benzin. Und der Trauerzug konnte erst beginnen, als es jemandem gelang, einen von einem Esel gezogenen Karren zu finden, auf den man den in eine Decke gewickelten Leichnam legen konnte, und sich dann auf den Weg zum Friedhof machte.
In den letzten Stunden waren widersprüchliche Nachrichten über die Einfuhr von Lastwagen mit humanitärer Hilfe aus Ägypten (später vom Palästinensischen Roten Halbmond dementiert) und auch über die Einfuhr der erwarteten Treibstofflieferungen verbreitet worden. Doch die Auskunft wurde dementiert. Und UNRWA (die UN-Flüchtlingsorganisation) erklärte, dass es eine Bewegung von Lastwagen gegeben habe, die jedoch mit dem Transfer von Treibstoff und Mehl aus seinen Lagerhäusern im Süden des Gazastreifens an sieben Bäcker in Rafah und sieben in Khan Yunes zusammenhängt dass sie wieder Brot für die Vertriebenen backen können.
Auch UNRWA legte einen politischen Preis fest: 4 Schekel (ein Euro) für 50 Pitas, das traditionelle arabische Brot.
Heute ist keine weitere Hilfe eingetroffen und für morgen gibt es laut Mahmuda-Neirabi, Direktor des Palästinensischen Roten Halbmonds, noch keine Gewissheiten.
(Uniononline/ss)