Deutschland, ja zum „Freizeit“-Konsum von Cannabis: Straßenfest in Berlin
Erwachsene können auch mit 25 Gramm reisen und zu Hause bis zu drei Pflanzen für den privaten Verzehr anbauenPer restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Das Gesetz zur Liberalisierung von Cannabis für den Freizeitkonsum in Deutschland tritt inmitten von Straßenfesten und erbitterten Kontroversen in Kraft.
Ein historischer Wendepunkt in einem Land, das bereits der größte europäische Markt für therapeutisches Cannabis ist, seit die Regierung es 2017 legalisiert hat. Nach den neuen Regeln können Erwachsene mit 25 Gramm Cannabis herumlaufen und zu Hause bis zu drei Gramm anbauen Pflanzen für den Eigenbedarf.
In einer späteren Phase soll auch der Anbau in gemeinnützigen Vereinen, jeweils begrenzt auf 500 Mitglieder, erlaubt sein und regionale Pilotprogramme für kommerzielle Lieferketten entstehen.
Die neuen Regeln sehen auch eine Amnestie vor, nach der Verurteilungen wegen Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis, die nun legal sind, überprüft und in vielen Fällen aufgehoben werden müssen.
Allerdings befürchten die regionalen Behörden eine Überlastung des Justizsystems mit Tausenden von Fällen. Das Rauchen von Cannabis bleibt jedoch weiterhin auf Spielplätzen, in der Nähe von Schulen, in Sportstätten – einschließlich Fußballstadien – und in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie in Anwesenheit der Öffentlichkeit verboten.
Auch das Rauchen von Cannabis in der Öffentlichkeit von 7:00 bis 20:00 Uhr ist verboten, ebenso wie das Fahren unter dem Einfluss der Droge selbstverständlich verboten ist.
Der grüne Startschuss für die Maßnahme wurde um Punkt Mitternacht von Jubeldemonstrationen im ganzen Land begrüßt: In Berlin versammelten sich unter dem Brandenburger Tor rund 1.500 Menschen, fast alle mit dem Joint im Mund, um einem „Rauch“ Leben einzuhauchen in“, das Äquivalent des Sitzstreiks der Anti-Prohibitionisten. Aber nicht alle sind mit den neuen Regeln zufrieden, die am Ende einer erbitterten politischen Auseinandersetzung im Parlament verabschiedet wurden. Im Moment der Schlussabstimmung, vor zehn Tagen Gesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigte den Text mit der Begründung, er ziele darauf ab, den Drogenmarkt einzudämmen.
Angesichts der geschätzten 4,5 Millionen regelmäßigen Konsumenten der Droge ist die Bundesregierung zuversichtlich, die Drogenkriminalität bekämpfen zu können, indem sie ein sicheres, qualitativ hochwertiges und reguliertes Produkt gewährleistet. Mehrere Regionalpräsidenten vertreten eine gegenteilige Meinung.
„Dieses Gesetz wird Menschenleben kosten“, meint Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. Auch die Bundesärztekammer ist gegen das Gesetz: Ihrer Meinung nach könnte die Legalisierung „schwerwiegende Folgen“ für „die Entwicklung und Lebensperspektiven der jungen Menschen im Land“ haben.
(Uniononline)