Heute Morgen kam es im Uta-Gefängnis zu Spannungen, als ein Häftling mehrere Gefängniswärter gewaltsam angriff.

Der Rekonstruktion zufolge randalierte der Mann – ein ehemaliger Boxer – plötzlich in der Haftanstalt, schlug zwei Beamte und zwang seine Kollegen zum massiven Eingreifen. Die Situation eskalierte rasch : Der Häftling schlug wiederholt auf die Beamten ein und zerschmetterte einen Fernseher. Den Beamten gelang es schließlich, ihn zu überwältigen.

Ein verletzter Beamter wurde ins Krankenhaus gebracht, andere erlitten Prellungen.

Michele Cireddu, Generalsekretär der sardischen Strafvollzugspolizei UIL PA, prangerte die Schwere des Vorfalls an . Das für etwa 530 Häftlinge ausgelegte Uta-Gefängnis, in dem derzeit fast 700 Häftlinge untergebracht sind , steht bei den Gewerkschaften seit langem im Fokus der Besorgnis. Besonders besorgniserregend ist die hohe Zahl der Häftlinge, die als „Unruhestifter“ gelten oder an schweren psychischen Störungen leiden und oft nach Unruhen in anderen Einrichtungen aus anderen Regionen nach Sardinien verlegt werden.

„Unsere Insel ist zu einer sozialen Müllhalde geworden, auf der sich die schwierigsten Fälle stapeln“, wirft Cireddu vor und betont, dass die sardischen Häftlinge mittlerweile weniger als die Hälfte der Gesamtzahl ausmachen.

UIL PA prangert außerdem die zunehmend schwierigeren Arbeitsbedingungen für die Beamten an , die gezwungen sind, zermürbende Schichten zu arbeiten, ständig Wachdienst zu leisten und dies ohne jegliche Arbeitszeitverkürzung, obwohl ihnen eine Reduzierung auf 36 Stunden pro Woche versprochen wurde.

Die Gewerkschaft stellt auch die Regionalpolitik in Frage : „Die herrschende Klasse Sardiniens muss die Verantwortung für die Verteidigung des Gefängnissystems übernehmen. Aus den römischen Gefängnissen kommen nur unkontrollierbare Häftlinge, während das Personal im Stich gelassen wird.“

Ein weiteres Anzeichen für die kritische Lage ist laut UIL der Mangel an hauptamtlichen Direktoren an den Schulen in Cagliari, Sassari und Nuoro. Die Leitung der Schulen wurde neuen, noch in der Ausbildung befindlichen Führungskräften anvertraut. Die Gewerkschaft drückt ihre Solidarität mit den betroffenen Beamten aus und bekräftigt die dringende Notwendigkeit struktureller Maßnahmen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

(Unioneonile/Fr.Me.)

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