Staatsanwaltschaft am Ende ihrer Kräfte, einige Büros zu 100 % aufgedeckt: in Nuoro der Vizepräsident des CSM Fabio Pinelli
Institutioneller Besuch im Justizpalast: Ziel ist es, den kritischen Fragen des Gerichtsbezirks aufmerksam zuzuhörenPer restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Eine Staatsanwaltschaft in großen Schwierigkeiten, mit strukturellen Mängeln und gravierenden Personalproblemen: Dieses Bild findet der Vizepräsident des Obersten Justizrats, Fabio Pinelli, heute in Nuoro vor, wo er zu einem institutionellen Besuch im Justizpalast erwartet wird. Seine Ankunft ist für 12:10 Uhr geplant, wo er vom Gerichtspräsidenten, dem amtierenden Staatsanwalt und dem Generalstaatsanwalt des Berufungsgerichts begrüßt wird.
Der Besuch ist Teil der vom Vizepräsidenten des CSM geförderten Dialog- und Diskussionsaktivitäten und bietet eine wichtige Gelegenheit, sich eingehend mit den kritischen Themen des Gerichtsbezirks Nuoro auseinanderzusetzen. Nach einem Besuch der Büros findet das offizielle Treffen im Schwurgericht in einer den Richtern vorbehaltenen Sitzung statt.
Die Leiter der Justizbehörden werden sprechen, gefolgt von einer direkten Konfrontation mit den Richtern. Neben den institutionellen Aspekten werden auch die operativen Notfälle erörtert, die seit Jahren die Effizienz der Justiz in der Region beeinträchtigen. Im Interesse der Offenheit zwischen Rechtsprechung und Anwaltschaft wird auch der Präsident des Rates der Anwaltskammer von Nuoro an dem Treffen teilnehmen.
Eine dramatische Situation
In den letzten Wochen haben Anwälte des Gerichts von Nuoro zu Streiks und Protesten aufgerufen, um eine unhaltbare Situation anzuprangern: chronischer Personalmangel, schlechter Service.
Besonders dramatisch ist die Situation in der Staatsanwaltschaft: Der Verwaltungsdirektor fehlt seit über fünf Jahren, da er in den Ruhestand getreten ist und nie ersetzt wurde. Die Stelle des Verwaltungsdirektors ist zudem zu 100 % unbesetzt. Auch der Mangel an Sachbearbeitern ist gravierend: Von den sechs vorgesehenen ist nur einer im Dienst, die Vakanzquote liegt bei 83 %.
Für die Justizbeamten verbessert sich die Situation nicht: Derzeit sind drei von zwölf tatsächlich im Dienst. Dieselbe Notlage gilt für die Gerichtsschreiber: Von den vier erwarteten ist nur noch einer aktiv – er wird nächstes Jahr in den Ruhestand gehen. Auch von den vier Fahrern der Justizfahrzeuge ist nur einer im Dienst und steht ebenfalls kurz vor der Pensionierung.
Die einzige gute Nachricht ist die kürzlich erfolgte Einstellung von zwei Justizassistenten, die dazu beigetragen hat, eine weitere wichtige Lücke zu schließen.
Wenn der Staatsanwalt alles macht
Mangels Führungspersönlichkeiten lasten die meisten Verwaltungsaufgaben – von der Personalverwaltung über die Wartung der Klimaanlage bis hin zu Logistik und Verwaltungsbelangen – direkt auf den Schultern des amtierenden Staatsanwalts, der dadurch Zeit und Ressourcen von der eigentlichen Justizarbeit abzieht.
Selbst der einzige Beamte im Dienst, der derzeit sieben Richter beschäftigt, kann seine Rolle nicht vollständig erfüllen. Die Kriminalpolizei wird von Ermittlungsaufgaben abgezogen und führt ausschließlich Verwaltungs- und in einigen Fällen auch Gegenmaßnahmen durch.
Eine Situation, die die Funktionsfähigkeit der Justizverwaltung gefährdet, und zwar für die Bürger, nicht aber für die Karriere der Richter.
Die Mobilisierung der Gewerkschaften
Um den Ernst der Lage zu verdeutlichen, organisierten die Gewerkschaften am 17. Juni einen Sitzstreik vor dem Justizpalast, um die Stabilisierung der prekär Beschäftigten am Gericht zu fordern. An der Mobilisierung beteiligten sich verschiedene Gewerkschaften und Beschäftigte des Sektors, um die Notwendigkeit zu unterstreichen, den für den Alltag der Justizbehörden unverzichtbaren Personen Kontinuität und Würde in der Beschäftigung zu garantieren.
Der Besuch von Vizepräsident Pinelli kommt daher zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Er bietet die Gelegenheit, auch auf nationaler Ebene die Dringlichkeit struktureller Eingriffe und sofortiger Neueinstellungen ans Licht zu bringen, um die volle Funktionsfähigkeit einer grundlegenden Garnison der Legalität für das Gebiet wiederherzustellen.