Vorsicht vor sterbenden Witwen, zumindest im Internet. Ein Beispiel dafür ist der Fall einer Frau aus Alghero, die im Jahr 2021 vermeintlich attraktive Nachrichten auf Instagram erhielt. Unterzeichnet von einer gewissen Doran Winner, deren Gesundheitszustand als unheilbar beschrieben wird und die ebenfalls ohne Ehemann ist und bereit ist, ihm im Jenseits beizutreten. Und mit einem dringenden Bedürfnis: Frieden zu finden, indem man einem Erben 100.000 Euro als Erbe hinterlässt. Und warum wurden sie nicht dem damals 31-Jährigen zugeordnet, der im Internet entdeckt wurde? Diese Frau steht kurz vor ihrer Hochzeit und glaubt, sie habe einen Glücksfall in der Hand, einen von denen, die einem nur einmal im Leben passieren, wenn sie tatsächlich passieren. Doch bevor die begehrte Summe ausgezahlt wird, so erzählt die vermeintliche Witwe, stehe noch ein bürokratischer Schritt bevor: die Zahlung der Erbschaftssteuer.

Und der pflichtbewusste Algherese tätigt eine Banküberweisung nach der anderen, insgesamt über 20.000 Euro. Zufrieden teilt Frau Doran ihr mit, dass sie von nun an die praktischen Einzelheiten der Geldüberweisung von einem Anwalt erfahren werde, der sofort auf WhatsApp erscheint und über verschiedene Telefonnummern erreichbar ist. Der Ansprechpartner wechselt aber nicht, der Refrain: Auch der Anwalt will Geld. Zu diesem Zeitpunkt wurde der 31-Jährigen klar, dass sie Opfer eines Betrugs geworden war und sie meldete den Vorfall mit Unterstützung der Anwälte Giacomo Baralla und Federica Petretto bei der Polizei.

Die Ermittlungen lüften den schwarzen Schleier der Witwenschaft und enthüllen hinter den Auftritten vor der Beerdigung ein Trio mutmaßlicher Betrüger aus Cosenza, Ragusa und Campobasso, die alle vom Gericht in Sassari wegen Betrugs vor Gericht gestellt wurden. Von Witwen, denen das Leben zur Neige geht, ist weit und breit nichts zu sehen, vielleicht suchen sie in den sozialen Medien nach anderer Beute, um ihr Dasein zu verlängern.

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