Auf Sardinien gilt: Je höher der Bildungsabschluss der Mutter ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder zu NEETs werden – also zu jungen Menschen, die weder studieren, arbeiten noch eine Ausbildung absolvieren.

Eine klare, beinahe mathematische Korrelation, die deutlicher als jede Statistik die entscheidende Rolle der weiblichen Bildung für die soziale Mobilität offenbart.

Laut dem Bericht „NEET, nicht unsichtbare junge Menschen: Herausforderungen und Antworten zur Aktivierung der Ressourcen der Zukunft“ – herausgegeben von der Gi Group Foundation in Zusammenarbeit mit dem Jugendobservatorium des Toniolo-Instituts, ZeroNeet der Cariplo Foundation und der Compagnia di San Paolo Foundation – verzeichnet Sardinien besorgniserregende Daten: Mehr als jeder fünfte junge Mensch (20,2 %) im Alter zwischen 15 und 34 Jahren ist weder erwerbstätig noch in Ausbildung und nimmt an keinem Ausbildungsprogramm teil.

Hinter dem regionalen Durchschnitt verbirgt sich jedoch eine noch deutlichere Realität: In Familien, in denen die Mutter nur über eine Grundschulbildung verfügt, steigt die NEET-Quote auf 32,3 %; sie sinkt auf 24 %, wenn die Mutter nur über eine Mittelschulbildung verfügt, und fällt auf 13,4 % bei Kindern von Müttern mit einem Highschool-Abschluss.

„Die Bildung der Mutter hat eine Schutzfunktion“, erklärt Chiara Violini, Präsidentin der Gi Group Foundation, „denn sie reduziert die Belastung durch soziale Normen, die die Hauptlast der Hausarbeit immer noch Frauen aufbürden, und fördert stabilere Karrierewege. Mit einer Mutter aufzuwachsen, die einen Schulabschluss hat, bedeutet nicht nur größere wirtschaftliche Ressourcen, sondern auch Fähigkeiten und Netzwerke zur Berufsberatung, die den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.“

Die Studie weitet ihren Fokus auf 34-Jährige aus und erfasst damit eine Generation, die um Stabilität und Unabhängigkeit ringt. Unter jungen Sarden steigt der Anteil derjenigen, die weder in Ausbildung noch in Beschäftigung sind (NEETs), mit dem Alter: 6,7 % bei den 15- bis 19-Jährigen, 17,1 % bei den 20- bis 24-Jährigen, 29,1 % bei den 25- bis 29-Jährigen und 26,6 % bei den 30- bis 34-Jährigen.

Frauen sind am stärksten betroffen: 21,6 % im Vergleich zu 19 % ihrer männlichen Altersgenossen.

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