Das historische Viertel Sant'Avendrace ist mit einer zunehmend besorgniserregenden Notlage konfrontiert, die auf die Ausbreitung von Ratten und Kakerlaken zurückzuführen ist. Dieses Phänomen wird durch den zunehmenden Verfall der Städte und die ständige Müllentsorgung auf den Straßen noch verschärft.

Der Bericht kam vor einigen Tagen sowohl über soziale Medien als auch durch eine Anzeige bei den zuständigen Behörden, die Valentina Scardapane eingereicht hatte: „Ich lebe seit viereinhalb Jahren in diesem Viertel und kann mich nicht erinnern, jemals eine solche Situation erlebt zu haben“, sagt sie. „Alles begann vor ein paar Monaten, als ich eine Gestalt im Dunkeln auf dem Sims meiner Terrasse laufen sah. Dann bemerkte ich kleine Mäuse in der Ruine neben meinem Haus und vor ein paar Tagen viel größere Ratten, die auf die Terrasse eines Nachbarn gelangten und sogar auf der Straße herumstreunten.“ Die Anwohnerin erstattete zwar Anzeige bei den zuständigen Behörden, doch die Situation, so Scardapane, sei unverändert: „Zwischen Kakerlaken, Mäusen und allgemeiner Vernachlässigung wird dieses Viertel unbewohnbar.“

Auch Roberta Montis stellt eine deutliche Verschlechterung fest, das Problem erstreckt sich auf mehrere Bereiche der Nachbarschaft: „Wir wohnen in der Nähe von Siotto und hatten bisher keine Probleme mit Ratten. Dieses Jahr sind sie jedoch auf die Veranda gelangt und haben zweimal die Wasserpumpe beschädigt, mit der ich die Blumen gieße. Kakerlaken hingegen gibt es überall.“

Ihr zufolge ist das Phänomen in der ganzen Stadt weit verbreitet: „Meine Schwiegermutter, die im Eisenbahnerhaus in der Viale La Plaia wohnt, hat das gleiche Problem. Ratten laufen frei in den Höfen herum. Es sind keine kleinen Mäuse, sondern riesige Ratten. Wir brauchen eine ernsthafte Nagetierbekämpfung. Viel zu lange wurde nichts unternommen.“ Auch von Bürgerinitiativen kommen scharfe Kommentare, die die schlimme Situation beschreiben: „Das Viertel verwandelt sich in eine offene Mülldeponie. Jeder wirft seinen Müll in die örtlichen Mülltonnen, und nachts wird alles weggeworfen. In der Via Santa Gilla hält mittlerweile jeder an, um seinen Müll wegzuwerfen“, heißt es in einem. Gabriella Loddo fügt hinzu: „Wir müssen eine Petition starten oder Beschwerde einreichen. Das Viertel ist völlig desolat, und wir können alleine nichts lösen. Es ist eine Schande.“ Unterdessen wird das Warten der Anwohner auf strukturelle Eingriffe immer beunruhigender. Die allgemeine Wahrnehmung ist, dass die Situation außer Kontrolle geraten ist und sich von Tag zu Tag verschlechtert.

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