Onanì, der Bürgermeister: „Todde zu Mamone? Eine weitere institutionelle Beleidigung.“
Clara Michelangeli: „Ich wurde wieder einmal weder kontaktiert noch einbezogen.“Per restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
„Mamone, ein Weiler der Gemeinde Onanì.“ Ein Brief, der wie ein Ventil für ihren Unmut über eine ihrer Ansicht nach erneute institutionelle Provokation wirkt. Der Besuch von Gouverneurin Alessandra Todde in der Strafkolonie Mamone am Dienstagnachmittag, in Begleitung des Gefängnisdirektors Domenico Corona, stieß bei Onanìs Bürgermeisterin Clara Michelangeli auf Unmut. „Wieder einmal wurde ich weder kontaktiert noch einbezogen“, stellte sie klar. „Das war bereits beim Besuch von Staatssekretär Andrea Delmastro der Fall. Dabei liegt die Strafkolonie in unserem Gebiet.“
Der Brief
Clara Michelangeli wendet sich an den Regionalpräsidenten, den Gefängnisverwalter und Vincenzo Lamonaca, den Gefängnisdirektor. „Ich wiederhole: Mamone, ein Weiler der Gemeinde Onanì“, bekräftigt die Bürgermeisterin. „So steht es zumindest auf dem Schild am Gefängniseingang. So war es schon immer, da sich die Strafkolonie über 2.300 Hektar innerhalb unserer Gemeinde erstreckt, der sie administrativ untersteht. Daran werden wir jedes Mal erinnert, wenn wir dringende bürokratische Angelegenheiten oder Fragen des Zivilschutzes zu klären haben. Und die Gemeinde Onanì muss sich widerwillig damit befassen. Unter anderem haben wir kürzlich einen Garanten ernannt. Giampiero Farru hat seit seinem Amtsantritt stets die Wahrung der Gefangenenrechte priorisiert, aber er hat auch einen regelrechten Kreuzzug begonnen, um Onanì das institutionelle Gewicht zurückzugeben, das ihr oft verweigert wird. Denn Mamone ist Teil von Onanì, und es gibt keinen einzigen Bürger, der dies nicht anerkennen würde.“
Die Bindung
Auf der einen Seite eine Strafkolonie mit ihrem weitläufigen Park; auf der anderen eine Gemeinde, die untrennbar mit der Dynamik und Präsenz des Gefängnisses verbunden ist. „Onanì weiß seit Generationen, was eine Institution in der Gegend, die Arbeitsplätze, Wirtschaft und Einwohnerzahl steigerte, für die Gemeinde bedeutete“, schreibt Clara Michelangeli. „Onanì weiß aber auch, was es heißt, hilflos mitanzusehen, wie die Strafkolonie verkleinert wurde und wie die Aufgabe des Geländes (über das man ein Buch schreiben könnte) maßgeblich zur Entvölkerung unserer Stadt beigetragen hat. Mamone ist Teil unserer Gemeinde: Wir nehmen die positiven wie die negativen Seiten in Kauf.“
Die Frage
„Wo genau hakt es also?“, fragt der Bürgermeister. „Ab welchem Zeitpunkt und auf welcher Ebene wird Mamone als abstrakte, isolierte Einheit betrachtet? Liegt es an Unwissenheit? Wenn ja, wäre das unerträglich, denn es wäre eine Art Respektlosigkeit, über eine Realität zu schreiben, zu sprechen oder zu spekulieren, deren grundlegender Aspekt unbekannt ist. Auf politischer Ebene wird es somit zu einer institutionellen Respektlosigkeit, zu einem mehr oder weniger aktiven Versuch, eine ganze Gemeinschaft von dem zu enteignen, was zu ihrem Territorium gehört. So stoßen die Bemühungen der Gemeinde Onanì um einen konstruktiven Dialog allmählich auf taube Ohren. Denn sie verstehen nicht – oder wollen vielleicht nicht verstehen –, dass wir nicht von zwei verschiedenen Realitäten sprechen, sondern von zwei Seiten derselben Medaille.“ Clara Michelangeli schließt: „Daher sei ein für alle Mal klargestellt, dass Mamone ein integraler Bestandteil von Onanì ist und kein noch so großer Mangel an Respekt oder Vorwand, sei er politischer oder institutioneller Natur, diese Tatsache ändern kann. Denn dieser „Teil der Gemeinde Onanì“ lässt keinerlei Interpretationsspielraum.“
