Mit 74 Jahren hat sie sich entschlossen, sich ganz dem Olivenanbau und der Ölproduktion zu widmen. Sie besitzt sogar schon ein Stück Land in „Su Suexiu Mannu“, wo sie neue Bäume pflanzen möchte. Cecilia Asuni, ursprünglich aus Sinnai und Tochter von Severino, einem der ersten Brunnenbauer des Ortes, hat beschlossen, ihren Ruhestand hinter sich zu lassen und dieses neue Projekt zu starten. Sie fängt ganz von vorne an und besucht die Landwirtschaftliche Abendschule Maracalagonis, die im Herzen von Campidano immer mehr Schüler anzieht.

Die Geschichte

„Ich stamme ursprünglich aus Sinnai“, erzählt Cecilia Asuni. „Ich lebe in Settimo und bin Mutter von zwei Kindern. Eines hat einen Hochschulabschluss, das andere studiert. Als junges Mädchen arbeitete ich in einer Fabrik in der Via Cavaro in Cagliari, wo Hosen in Serie hergestellt wurden. Danach arbeitete ich als Verkäuferin in einer Bäckerei in der Via Colletta in Sinnai. Ich ging bis zur achten Klasse zur Schule. Ich liebe die Natur und besitze einige Grundstücke: Ich werde einen Olivenhain anlegen. Deshalb habe ich mich entschieden, die Landwirtschaftsschule in Maracalagonis zu besuchen. Um zu lernen. Das war schon immer mein Traum. Mit 74 Jahren kann man noch so viel erreichen.“

Der Kurs

Cecilia Asuni ist eine von sechzig Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Maracalagonis. „Ich habe eine tolle Zeit; ich bin im dritten Jahr. Ich liebe die Natur, seit ich ein Kind war. Schließlich hat meine Heimatstadt Sinnai eine lange Tradition in Landwirtschaft und Viehzucht.“ Unter den Schülerinnen und Schülern sind Jugendliche, Mütter, Rentner und Hobbygärtner. Das landwirtschaftliche Fachinstitut, das zum Landwirtschaftlichen Technischen Institut Duca degli Abruzzi in Elmas gehört, hat sich damit auch in diesem Jahr wieder als Maßstab für die technische und berufliche Ausbildung im Agrarsektor in der Region Campidano bei Cagliari bestätigt.

Die Lektionen

„Unser Institut“, so Professor Ettore Crobu, Experte für Umwelt und Raumplanung sowie Präsident der Agronomen- und Forstkammer der ehemaligen Provinz Cagliari, „bietet ein Curriculum, das ländliche Tradition und technologische Innovation vereint. Es bereichert den Lehrplan durch eigene Berufserfahrung und den direkten Kontakt zur Agrarwirtschaft. Das technische Agrardiplom eröffnet vielfältige Karrierechancen: von der Betriebsführung in Landwirtschaft und Agrar- und Ernährungswirtschaft über die technische Beratung und Grünflächenpflege bis hin zur Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Einrichtungen. Es ermöglicht zudem den Zugang zu allen Fakultäten der Universität und bietet Absolventen neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Spezialisierung.“ Professor Mario Asquer, der Direktor des Instituts, ist Experte für Grünflächenpflege und Umwelt. „Die praktischen Übungen auf dem Institutsgelände und in den Laboren“, erklärt Asquer, „ermöglichen es den Studierenden, das im Unterricht Gelernte sofort in die Praxis umzusetzen. Landwirtschaft“, so Professor Asquer abschließend, „ist Wissen, Leidenschaft und Respekt vor der Natur: Jede Generation hat etwas zu lernen und etwas zu lehren.“

Antonio Serreli

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