Zwei brennende Autos und sechs Schüsse auf das falsche Haus: Eine Nacht des Schreckens in Dolianova. Die beiden Fords (ein Focus und ein C-Max), die gestern Morgen gegen 3:00 Uhr in der Via Mazzini und der Via Garibaldi in Brand gesetzt wurden, gehören Michael Valdes, einem 32-Jährigen mit Vorstrafen wegen Eigentumsdelikten. Das Haus gehört jedoch nicht ihm, sondern dem Nachbarn. Der Schütze benutzte eine Pistole vom Kaliber 7,65 mm und zielte auf ein Fenster: Die Explosionen zerrissen die Stille der Nacht, die Kugeln durchschlugen ein ohnehin schon schlecht gewartetes Fliegengitter und beschädigten einen alten, eloxierten Aluminiumfensterrahmen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Doch genau einen Monat nach dem versuchten Mord an dem Lkw-Fahrer Roberto Isola ist die Alarmbereitschaft in der Stadt auf dem Höhepunkt.

Das Video

Was geschah, zeigen Aufnahmen einer Überwachungskamera in der Via Garibaldi. Die Geschichte beginnt mittendrin: Als der Brandstifter am Tatort eintrifft, steht der Ford Focus bereits in Flammen in der Via Mazzini (etwa achtzig Meter entfernt). Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Mann mit einem Behälter hantiert, dessen Inhalt (Benzin, wie Ermittler der Carabinieri-Kompanie Dolianova später feststellten) auf den direkt vor Michael Valdes' Haus geparkten Ford C-Max schüttet und dann ungeschickt nach einem Feuerzeug sucht. Er findet es und legt das Feuer.

Seine Gesten wirken weder selbstsicher noch lässig. Tatsächlich schwebt der Mann in akuter Lebensgefahr. Dann zieht er eine Pistole und richtet sie nicht auf Valdes' Haus, sondern auf das gegenüberliegende – ein folgenreicher Irrtum für die Ermittlungen: Sechs Schüsse fallen, und dann flieht er.

Fahndung

Die Carabinieri versuchen nun, den Täter sowie mögliche Anstifter zu identifizieren.
Das Gebiet, in dem sich der Vorfall ereignete, steht schon seit einiger Zeit unter Beobachtung des Militärs, da mehrere Faktoren darauf hindeuten, dass in diesen Straßen ein intensiver Drogenhandel stattfindet; und genau dieses Gebiet wird nun auf der Suche nach einem möglichen Motiv untersucht.

Der Hinterhalt vor einem Monat

Selbstverständlich wird auch die Vergangenheit der Besitzer der ausgebrannten Autos untersucht.

Die Ermittler scheinen derzeit einen möglichen Zusammenhang mit dem versuchten Mord vor einem Monat auszuschließen. Damals hatte jemand den Strom im Haus des 45-jährigen Roberto Isola abgestellt. Als der Mann den Stromzähler kontrollieren wollte, schoss er Isola aus wenigen Metern Entfernung an und streifte ihn an der Schulter. Der Vorfall ereignete sich in der Via Trieste, etwa 200 Meter von der Via Mazzini und etwa 300 Meter von der Via Garibaldi entfernt.

Ein regelrechter Hinterhalt, ein schreckliches Zeichen, zu dem gestern Morgen noch ein weiteres, ebenso beunruhigendes hinzukam.

Marco Noce

© Riproduzione riservata