Das Mittelmeer in der Krise am Ende der Bronzezeit: Drei Tage internationaler Studien in Marmilla
Zwischen Villanovaforru, Siddi und VillanovafrancaPer restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Eine Reise in eine der rätselhaftesten Epochen der Geschichte des Mittelmeerraums, als am Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. blühende Zivilisationen ihren Kurs änderten, manchmal bis hin zum Zusammenbruch.
Dies ist das Ziel der internationalen Konferenz „Apokalypse am Ende des Jahrtausends: Krise und Niedergang der mediterranen Zivilisationen in der Dämmerung der Bronzezeit“, die vom 5. bis 7. Dezember 2025 in Villanovaforru, Siddi und Villanovafranca stattfinden soll.
Drei Tage lang wird Marmilla in ein Labor der Ideen und Diskussionen verwandelt, das Archäologen und Wissenschaftler aus ganz Italien und mehreren europäischen Ländern zusammenbringt.
Die Initiative ist eine Zusammenarbeit der beteiligten Gemeinden mit Unterstützung der Autonomen Region Sardinien, der Fondazione di Sardegna und mit Beiträgen des Genna Maria Parks und Museums, der Villanovafranca-Stiftung und der Genossenschaft Villa Silli, die die Organisation überwacht.
Die Konferenz vollzieht einen radikalen Perspektivenwechsel. Das Ende der Bronzezeit wird nicht länger als eine Abfolge plötzlicher Invasionen oder apokalyptischer Ereignisse interpretiert, sondern als Ergebnis komplexer Prozesse: politischer Krisen, wirtschaftlicher Veränderungen, sozialer Umwälzungen und Erschütterungen in den Handelsnetzwerken, die den Osten, die Ägäis und den Westen verbanden.
In dieser Neuinterpretation nimmt Sardinien eine zentrale Rolle ein. Zwischen dem 13. und 12. Jahrhundert v. Chr. durchlief die Insel einen langsamen Wandel: Das Machtgleichgewicht verschob sich, Monumente wie Su Mulinu, Nurdole und Funtana wurden umgestaltet, und neue Kultstätten entstanden. Es war eine Zeit der Neuorganisation von Gemeinschaften, die sich endgültig von der katastrophalen Vision der Nuraghenwelt abwandten.
Das Programm entfaltet sich als Reise durch drei Bereiche und drei sich ergänzende Themen.
Freitag, 5. Dezember – Villanovaforru
Der erste Tag widmet sich dem bewegten Mittelmeerraum: den vielfältigen Identitäten der Phönizier, der iberischen Reaktion auf die Ereignisse im Osten und der sich wandelnden Landschaft Sardiniens und Kretas. Am Nachmittag führt ein Besuch des Genna-Maria-Parks und -Museums die Teilnehmer ins Herz einer der bedeutendsten Stätten der Region.
Samstag, 6. Dezember – Siddi
Der Fokus verlagert sich auf die Gesellschaftssysteme des nuraghischen Sardiniens und des protohistorischen Italiens. Architektur, territoriale Dynamiken und Fallstudien aus Korsika und dem Terramare eröffnen eine Diskussion über die Widerstandsfähigkeit antiker Gemeinschaften. Der Tag wird mit einer Besichtigung von Pran'e Siddi fortgesetzt, das zwischen der Nuraghe Sa Fogaia und dem Riesengrab Sa Domu 'e s'Orcu liegt.
Sonntag, 7. Dezember – Villanovafranca
Die Abschlussveranstaltung beleuchtet die späte Ägäis und die Handelsrouten zwischen der Levante, Zypern und dem Westen in den Jahren nach der Krise der Seevölker. Im Mittelpunkt der Diskussion steht auch der Niedergang der mächtigen Nuraghe Arrubiu sowie die Leitfrage der Konferenz: Was bedeutet „Apokalypse“ in der Geschichte der Nuraghe? Die Konferenz schließt mit einem Besuch des Heiligtums von Su Mulinu, einem der bedeutendsten Bauwerke der späten Bronzezeit.
Ein besonderes Merkmal der Konferenz ist ihr partizipativer Charakter : Alle Führungen – nach vorheriger Anmeldung kostenlos – werden von Archäologen und spezialisierten Guides geleitet. Die Öffentlichkeit kann die Sitzungen auch online per Live-Übertragung auf der Facebook-Seite der „Internationalen Konferenz zur Bronzezeit im Mittelmeerraum“ verfolgen.
