Ein nächtlicher Diebstahl, der nach einem Angriff auf Erinnerung und Kultur riecht. „In der Nacht vom Donnerstag, dem 11. September, auf Freitag, den 12. September, stahlen Unbekannte die alten Grenzsteine – vielleicht Menhire oder Platten –, die jahrhundertelang die Grenzen eines Privatgrundstücks neben dem Friedhof von Calasetta markierten.“

Fulvia Rescazzi, die Eigentümerin des Grundstücks, meldete den Vorfall, nachdem sie am Freitagnachmittag von dem Vorfall erfahren hatte.

Berichten zufolge drangen die Diebe ohne Skrupel über die Via Cala Lunga in das Anwesen ein und überquerten dabei mehrere Privatgrundstücke.

Ironischerweise war es der Lärm, der sie verriet: Ein großer Traktor, der die schweren Steine ausgerissen hatte, hinterließ sichtbare Spuren im Boden, zusammen mit den tiefen Löchern, wo einst die Monolithen standen. „Das Drahtgeflecht, das die Steinmarkierungen einst verband, wurde abgerissen. Jetzt existiert die Grenze nicht mehr.“

Die Carabinieri wurden vom Besitzer alarmiert und griffen ein. „Sie bestätigten den Diebstahl und leiteten Ermittlungen ein“, erklärt die Frau. „Außerdem stellte sich heraus, dass die restlichen Steine teilweise ausgegraben worden waren. Ein klares Zeichen dafür, dass die Verbrecher zurückkehren könnten, um die Plünderung abzuschließen.“

Bei den gestohlenen Steinen handelte es sich nicht einfach nur um landwirtschaftliche Grenzsteine: Wie Rescazzi selbst erklärte, handelt es sich um Elemente mit starkem symbolischen, archäologischen und kulturellen Wert. „Auf Sardinien galten diese Steine oft als heilig. Manche, wie die Menhire, stammen aus prähistorischer Zeit. Andere, wie die Laste, waren große Platten, die territoriale Vereinbarungen zwischen Familien oder Gemeinschaften besiegelten.“

Ihre Versetzung ist daher nicht nur ein Vergehen : „In der sardischen Tradition war es tabu. Die Ältesten sagten, dass solche Gesten Flüche nach sich ziehen könnten, da die Grenzsteine nicht nur Material, sondern Erinnerung und Respekt seien“, fügt die Frau hinzu, die nun zu Gerechtigkeit und Wachsamkeit aufruft, damit diese Symbole der kollektiven Erinnerung nicht für immer verloren gehen.

(Unioneonline/Fr.Me.)

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