Arbeiter starb in Sassari, erzwungene strafrechtliche Verfolgung eines Kollegen
Antonio Masia wurde am 25. Juli 2022 in der Müllentsorgungsanlage Gesam in Truncu Reale tot aufgefundenDer Untersuchungsrichter des Gerichts von Sassari, Giuseppe Grotteria, hat die Zwangsanklage gegen Fabiano Mario Saba angeordnet, einen 50-jährigen Arbeiter, der wegen Totschlags wegen des Todes seines Kollegen Antonio Masia angeklagt ist und am 25. Juli 2022 leblos in der Mülldeponie aufgefunden wurde Pflanzenabfälle von Gesam, in Truncu Reale, in der Nähe von Sassari.
Der Richter lehnte den von Staatsanwältin Maria Paola Asara eingereichten Antrag auf Entlassung von Saba ab und akzeptierte ihn stattdessen zugunsten einer anderen Arbeitnehmerin, gegen die ermittelt wurde, Luri Arben. Masias Familie, vertreten durch die Anwälte Daniele Alicicco und Francesca Fiori, lehnte den Entlassungsantrag ab. Derselbe Richter gewährte dem stellvertretenden Staatsanwalt sechs Monate weitere Ermittlungen gegen den Gesam-Manager Innocenzo Mario Giannasi und zwei neue Verdächtige, nämlich den Präsidenten und gesetzlichen Vertreter des Unternehmens, Antonio Cesaraccio, und die Unternehmensberaterin Michela Paola Piera Coppola.
Für alle drei handelt es sich bei dem mutmaßlichen Verbrechen um Totschlag wegen Nichtumsetzung von Sicherheitsmaßnahmen. Nun muss der Staatsanwalt die Anklage gegen Fabiano Mario Saba formulieren, der von Rechtsanwalt Pierfrancesco Cherchi verteidigt wird, und der Vorverhandlungsrichter wird dann die Anklage erlassen.
Antonio Masia wurde am Abend des 25. Juli 2022 tot im Gesam-Lagerhaus an einem versteckten Ort aufgefunden, nachdem seine Familie einen Verschwindensalarm ausgelöst hatte. Zunächst ging man von einer Krankheit aus, doch die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein und die Autopsie ergab, dass Masia durch den Aufprall mit einer Maschine getötet wurde. Wenige Wochen nach dem Unfall wurde der Schuppen durch Brandstiftung völlig zerstört. Nun werden die Ermittlungen sicher in einen Prozess münden, es bleibt abzuwarten, ob nur Saba oder auch die anderen Verdächtigen vor Gericht gestellt werden.
(Uniononline)