Die Angeklagten im Fall des Pflegeheims „Noli me tollere“ in Sorso wurden vor Gericht gestellt. Der Richter der vorläufigen Verhandlung, Gian Paolo Piana, ordnete heute Morgen im Gerichtsgebäude von Sassari auf Antrag von Staatsanwalt Ermanno Cattaneo eine eingehende Untersuchung an und vertagte den Fall auf den 17. März 2026 vor dem Schwurgericht.

Zu den prominentesten Anklagepunkten zählen die von Maria Franca Lupino, der Leiterin der Einrichtung, und Emanuela Gaspa, einer Mitarbeiterin, denen Misshandlung älterer Menschen vorgeworfen wird. Lupino und Martina Angela Pulino wird außerdem vorgeworfen, eine hilfsbedürftige Person im Stich gelassen zu haben, nachdem eine ältere Frau mit Essstörungen gestorben war.

Die Ermittlungen begannen vor zwei Jahren, kurz nach dem Tod der Frau, mit dem Eingreifen der NAS (Nationale Anti-Mafia-Einheit). Diese betrat die Einrichtung, um Beweise zu sammeln, und schloss das Hospiz anschließend per Gerichtsbeschluss. Zu den weiteren Anklagen gegen die Angeklagten zählt die unerlaubte Erbringung medizinischer Leistungen. Noli me tollere wurde als ein Ort beschrieben, an dem die Bewohner misshandelt, beleidigt und unter unhygienischen Bedingungen gehalten wurden. Laut Anklage gab es außerdem kein Warmwasser und im Winter weder Heizung noch im Sommer Klimaanlage.

Die anderen Angeklagten sind Irene Tanca, vertreten durch Sergio Porcu, und Gianmario Fois, wobei letzterer auch Lupino und Gaspa vertritt. Tanca wird zusammen mit Lupino beschuldigt, gegen den Consolidated Health Act verstoßen zu haben, indem sie die Einrichtung durch die unbefugte Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen offen hielt. Martina Angela Pulino und Francesca Navarre, vertreten durch Anna Laura Vargiu und Vincenzina Oggiano, sowie Giuliana Catta und Patrizia Carta, vertreten durch Agostinangelo Marras, sind ebenfalls angeklagt. Catta, Lupino, Gaspa und Pulino werden beschuldigt, ohne Genehmigung als Krankenschwestern tätig zu sein.

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