Sardinien strebt eine Vorreiterrolle im digitalen Italien an. Dieses Ziel wurde auf dem Forum „Digitale Welt – Drittes Jahrtausend“ formuliert, das von UILTuCS Sardinia am 13. und 14. November in der ehemaligen Tabakfabrik Manifattura Tabacchi in Cagliari veranstaltet wurde. Es handelte sich um die erste regionale Veranstaltung, die sich mit den Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf den Dienstleistungssektor, den Handel, den Tourismus und das Dienstleistungsgewerbe befasste.

Die von Sardegna Ricerche, der Fondazione di Sardegna und gemeinsamen Institutionen der Branche unterstützte Initiative brachte Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Gewerkschaften zusammen. Zu den Gästen gehörten Regionalpräsidentin Alessandra Todde, Arbeitsrätin Desirè Manca und Wissenschaftler wie Matteo Flora, Laura Palazzani, Silvia Ciucciovino, Michele Faioli und Alessandro Aresu.

Im Mittelpunkt der Diskussion steht die von UILTuCS-Regionalsekretär Cristiano Ardau vorgestellte Studie, die den Einfluss von KI auf die Beschäftigung auf der Insel untersucht.

Den Daten zufolge sind 5 % der Arbeitnehmer von Arbeitsplatzverlust bedroht, und 30 % sind den Auswirkungen generativer Technologien ausgesetzt. Im Dienstleistungssektor könnten bis zu 10.000 Arbeitsplätze wegfallen, während im Digital- und Technologiesektor weitere 20.000 entstehen könnten. Laut der Studie wird dieser Wandel zum Verlust von 20 % der Arbeitsplätze führen und ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen, um die Qualifikationslücke zu schließen.

„Das eigentliche Problem ist nicht der Ersatz von Arbeitskräften, sondern die für den Übergang benötigte Zeit“, erklärte Ardau. „Diejenigen, die ihre Arbeit verlieren, riskieren schwere Notlagen. Wir brauchen soziale Absicherung, aber auch die Fähigkeit, die Chance zu nutzen, ein neues sardisches Modell digitaler Arbeit aufzubauen: nachhaltiger, qualifizierter und besser bezahlt.“

Ardau bezeichnete Sardinien aufgrund seiner hohen Lebensqualität und des Potenzials, digitale Fachkräfte anzuziehen, als potenzielle „Region für künstliche Intelligenz“. „Diese Arbeitsplätze belasten weder die Umwelt noch verbrauchen sie Land“, fügte er hinzu. „Sie können zur Entwicklung der Insel beitragen.“

Die zweitägige Veranstaltung umfasste Podiumsdiskussionen, Hauptvorträge und Masterclasses zu den Themen KI-Ethik, Datensicherheit, neue Ausbildungsprogramme und die Rolle der Gewerkschaftsvertretung in einer zunehmend automatisierten Wirtschaft.

UILTuCS Sardegna hat sein Engagement für die Förderung der digitalen Transformation unter gleichzeitiger Wahrung des Arbeitnehmerschutzes bekräftigt und, aufbauend auf den Ergebnissen der Ausgabe 2024, angekündigt, dass es bereits an dem Forum „Digitale Welt – Drittes Jahrtausend“ im Jahr 2026 arbeitet.

(Unioneonline/Fr.Me.)

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