Noch zwei Wochen Arbeit, dann ist die dritte archäologische Forschungskampagne des Deutschen Universität Tübingen (Institut für Klassische Archäologie) am Tofet-Heiligtum in der antiken Stadt Sulki auf der Insel Sant'Antioco beendet , nach den Vorjahren 2018 und 2019, im Rahmen einer Grabungskonzession des Kultusministeriums.

Nach der durch die Pandemie verursachten Pause im Jahr 2020 wurden die Arbeiten 2021 mit einer kurzen Kampagne im Juni und der letzten im Gange von September-Oktober wieder aufgenommen.

Die Ausgrabungen sind Teil des Projekts ARS-Archäologische Forschung in Sardinien und werden unter der wissenschaftlichen Leitung von Thomas Schäfer und Valentina Melchiorri und unter der wissenschaftlichen Koordination für die verschiedenen Forschungsbereiche von Paolo Xella, Matthias Lang und Ilaria Montis durchgeführt.

Il sito archeologico (foto ufficio stampa)
Il sito archeologico (foto ufficio stampa)
Il sito archeologico (foto ufficio stampa)

Die Untersuchungen stehen in Kontinuität mit den Arbeiten, die die Archäologische Superintendenz von Cagliari bereits in diesem Gebiet durchgeführt hat. Auf dem Gebiet arbeitet ein internationales Team, an dem Archäologen aus Italien (insbesondere Sardinien und Sizilien), Spanien, Tunesien und Deutschland mit vielfältigen fachlichen und interdisziplinären Kooperationen beteiligt sind.

Der Tofet ist ein besonderes Heiligtum, das typisch für die phönizischen Siedlungen des zentral-westlichen Mittelmeers ist, mit Zeugnissen in Sardinien, Nordafrika und Sizilien. Charakteristische Elemente sind die Urnen mit eingeäscherten Überresten von kleinen Kindern und Tieren (insbesondere von Schafen und Ziegen) und die Votivstelen, die von den Gläubigen im Heiligtum aufgestellt wurden, um eine Gnade der Gottheit zu erbitten oder die empfangene Gnade zu huldigen.

Das Tofet di Sant'Antioco ist eines der ältesten bekannten. Das Heiligtum wurde auf einem besonders beeindruckenden und eindrucksvollen Aufschluss aus trachytischem Tuffstein gegründet und steht auf der Spitze des Hügels "Sa Guardia de is Pingiadas", "der Wächter der Pignatte". Der Name rührt daher, dass die antiken Gefäße, in denen die Asche und das greifbare Zeugnis des Rituals aufbewahrt wurden, schon vor Beginn der archäologischen Ausgrabungen, die im letzten Jahrhundert mehrmals stattfanden, deutlich sichtbar waren.

Die neuesten von der Universität Tübingen geförderten Arbeiten hatten das Hauptziel, die älteste Begehung des Heiligtums und insbesondere die Methoden der Urnenablage und damit das charakteristische Ritual des Tofet, immer noch der Gegenstand lebhafter Diskussionen unter den Gelehrten. Die bisher gemachten Entdeckungen haben die Erwartungen übertroffen: Tatsächlich gibt es zahlreiche noch intakte Zusammenhänge von großem wissenschaftlichen Interesse, die durch eine rigorose Grabungsmethode ans Licht gebracht und mit modernsten digitalen Technologien dokumentiert wurden.

(Unioneonline / vl)

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